Fakten, Vor-& Nachteile einer Wurzelkanalbehandlung
Quick-Info zum Thema Wurzelbehandlung
Diese umfassende Informationsquelle bietet Ihnen einen detaillierten Überblick über dieses wichtige zahnmedizinische Verfahren, das erforderlich wird, wenn der Zahnnerv entzündet oder infiziert ist. Sie erfahren, wie eine Wurzelbehandlung durchgeführt wird, welche Schritte dabei notwendig sind und welche Materialien verwendet werden. Die Seite erklärt die häufigsten Gründe für eine Wurzelbehandlung, die Symptome, die auf eine notwendige Behandlung hinweisen, und die möglichen Ergebnisse der Therapie. Zudem erhalten Sie wertvolle Tipps zur Nachsorge und zur langfristigen Zahngesundheit nach dem Eingriff. Entdecken Sie, wie eine Wurzelbehandlung dazu beiträgt, Ihren Zahn zu retten und Ihre Mundgesundheit zu erhalten.
"Harte Schale, weicher Kern“
Dieses deutsches Sprichwort trifft auf Zähne zu.
Das Ziel einer Wurzelkanalbehandlung, oder auch oft im Alltag nur als Wurzelbehandlung bezeichnet, ist das Retten eines natürlichen Zahnes, dessen "weiche" Zahnmark infiziert bzw. abgestorben (devital) ist. Ein solcher Schaden wird meist durch eine Entzündung des Zahnmarkes (Pulpitis), verursacht. Oft ist dies auf das Eindringen von Krankheitskeimen in den Wurzelkanal zurückzuführen. Derartige Zahnmarkentzündungen werden umgangssprachlich auch als Zahnwurzelentzündung bzw. Zahnnervenentzündung bezeichnet.
Die Pulpitis wird durch Entfernung der entzündeten Pulpa behandelt. Durch die Reinigung und Desinfektion des Inneren des Zahnes werden die Bakterien eliminiert. Danach wird der Hohlraum gefüllt und abgedichtet, um eine Reinfektion des Zahnes zu verhindern.
WICHTIG: Wenn ein Schaden des Inneren des Zahnes auftritt, kann er in 9 von 10 Fällen durch Spezialisten gerettet werden und muss nicht gezogen werden muss. Dadurch kann ein langfristiger Zahnerhalt gewährleistet, sodass sie sich Jahrzehnte an den eignen Zähnen erfreuen können.
Für Endodontologen stellt die Wurzelkanalbehandlung einen nicht chirurgischer Routineeingriff dar. Eine Wurzelkanalbehandlung wird mehrere tausende Mal pro Jahr in Österreich durchgeführt.
Eine endodontische Behandlung wird oft in einem oder zwei Besuchen durchgeführt und läuft in der Regel nach folgenden Schritten ab:
Der wesentlichste Vorteil einer erfolgreichen Wurzelbehandlung ist die Rettung und damit der Erhalt des natürlichen Zahnes. Wenn man verhindert, dass ein Zahn mit dem entzündeten Zahnnerv gezogen werden muss, hat dies viele Vorteile:
Eine unmittelbare Schmerzlinderung ist ein weiterer Vorteil, da eine akute Pulpitis sehr schmerzhaft sein kann.
Weiters verringert man mit einer Wurzelkanalbehandlung das Risiko einer Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis apicalis). Denn wird eine Pulpitis nicht behandelt, können sich Keime im System der Wurzelkanäle ausbreiten und es kommt zu einer Abwehrreaktion des Körpers.
Eine Wurzelkanalbehandlung ist ein schneller und schmerzloser Eingriff durch den Zahnarzt, da derartige Behandlungen im Nahebereich des Zahnnerves und der Wurzel grundsätzlich nur unter der Verabreichung eines lokalen Anästhetikum durchgeführt werden. Daher ist eine Wurzelbehandlung nicht schmerzhafter als andere zahnärztliche Standardeingriffe, die auch unter lokaler Betäubung durchgeführt werden, wie etwa das Ersetzen einer Zahnfüllung.
Erwähnenswert ist, dass nach der Behandlung für einige Tage leichte Beschwerden auftreten können. Hierzu zählen etwa leichte Schmerzen oder lokale Taubheit.
Grundsätzlich gilt, dass die heutigen Behandlungstechniken den Schrecken vor Wurzelbehandlungen aus früheren Zeiten genommen haben.
Eine Wurzelspitzenresektion (WSR) ist ein chirurgischer Eingriff, um einen entzündeten Zahn zu retten. Oft ist es die letzte Möglichkeit, bevor der betroffene Zahn entfernt werden muss. Ursachen hierfür können sein, dass die Entzündung trotz einer Wurzelkanalbehandlung weiterhin besteht und eine nochmalige Wurzelkanalbehandlung nicht zielführend erscheint. Es besteht eine Entzündung des Gewebes an der Wurzelspitze.
Eine Wurzelspitzenresektion ist eine komplexere Behandlungsmethode, da der Zugang zur Zahnwurzel von außen durch den Kieferknochen erfolgt. Daher muss das Zahnfleisch in der Nähe der Wurzelspitze gelöst und der Knochen freigelegt werden. Es wird ein Zugang zur Wurzelspitze gelegt. Es wird die Wurzelspitze um 3mm gekürzt, mit einem Ultraschallinstrument aufbereitet und mit einem geeignet biokeramischen Werkstoff gefüllt. Danach wird die Wunde mit sehr feinen Nähten vernäht. Selbstverständlich sollte die Behandlung unter der Zuhilfenahme des Operationsmikroskops erfolgen. Eine Lokalanästhesie ist praktisch immer ausreichend.
Eine Wurzelspitzenresektion wird auch als chirurgische Wurzelkanalbehandlung, Apektomie oder Wurzelspitzenamputation bezeichnet und ist Teil der Zahnchirurgie.
Im Gegensatz zu anderen Ländern, die über eine größere Anzahl an Fachzahnärzte für Endodontie verfügen, erfolgen in Österreich Wurzelspitzenresektion im Verhältnis zu Revisionen einer Wurzelbehandlung häufiger. Daher empfiehlt sich eine Zweitmeinung durch ausgewiesene Endodontologen.
Eine Wurzelkanalbehandlung wird notwendig, wenn sich das Zahnmark entzündet. Diese Entzündungen werden meistens zunehmend stärker und damit auch spürbarer - Stichwort Schmerz - für den Patienten. Sehr oft bemerken die Betroffenen, dass ihre Zähne insbesondere auf Hitze- und Kältereize empfindlich sind. Manchmal stirbt ein Zahn völlig unbemerkt ab, d.h. keine starken Zahnschmerzen werden damit subjektiv in einen unmittelbaren Zusammenhang gebracht. Andere Symptome die auf eine infizierte Pulpa hinweisen sind:
In jedem Fall sollten Sie zur Abklärungen einen Zahnarzt aufsuchen. Bei einem Notfall (akute starke Schmerzen) ausserhalb der gewöhnlichen Praxiszeiten helfen auch die zahnärztliche Notdienste weiter.
Auch die Versorgung mit einem Zahnersatz (Zahnkrone oder Zahnbrücke) kann eine Wurzelbehandlung erforderlich machen.
Entzündungen der Pulpa können durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden. Zum einen kommen hier Verletzungen bzw. Schäden in Frage, wodurch Risse im Zahn selbst gegeben sind. Gleichzeitig reicht auch schon ein Trauma ohne offensichtliche Zahnschäden aus, um einen Pulpaschaden herbeizuführen.
Häufig sind fortgeschrittene Karieserkrankungen für Infektionen verantwortlich, da durch die tiefgehende Karies Bakterien bis zum Zahnnerv vordringen können. Hierbei kann es sich auch um "alte" Kariesfälle handeln, die unzureichend entfernt wurden.
Auch genetische Ursachen können im Zusammenhang mit einer Wurzelkanalentzündung eine Rolle spielen. Unbehandelte Entzündungen des Nerv des Zahnes können stark schmerzhaft sein und auch zu einem Abszess führen. Daher ist eine Wurzelbehandlung nicht nur empfehlenswert sonder auch nötig.
Im Zentrum einer Wurzelbehandlung steht die Rettung des Zahnes. Hierbei gilt es zum einem unerwünschte Bakterien aus dem Kanal zur Wurzel herauszubekommen. Zum anderen sollte sowohl bei der Behandlung als auch danach die unwillkommenen Bakterien soweit wie möglich ferngehalten werden. Dank moderner Technik und Know-how können heute 9 von 10 Zähne gerettet werden.
Hierzu verwenden Endodontologen Spezialgeräte und spezielle Techniken, um in den feinen Kanälen bis in die Spitzen präzise arbeiten zu können. Beispiele hierfür sind das endodontologische Operationsmikroskop oder für Spezialtechniken der Kofferdamm, eine Membran, die den zu behandelnden Zahn umschliesst und wodurch ein ähnlich steriler Hygienestandard wie für einen Chirurgen im OP geschaffen wird. Mittels dieser Spezialgeräte ist nicht nur ein präzises Arbeiten bis in die Wurzelspitzen möglich, sondern es werden auch die besten Hygienebedingungen für den Heilungserfolg geschaffen.
Instrumente & Techniken der Experten um langfristigen Erfolg sicherzustellen
Eine Wurzelbehandlung gehört zur Grundausbildung bei österreichischen Zahnärzten. Daher kann ein in Österreich zugelassener Zahnarzt eine vollständige Wurzelkanalbehandlung durchführen. Gleichzeitig empfiehlt sich der Gang zu einem Spezialisten, einem sogenannten Endodontologen.
Denn eine Wurzelbehandlung ist als ein schwerwiegender Eingriff einzuordnen als etwa die Entfernung von Karies. Daher absolvieren Spezialisten nicht nur eine endodontologische Sonderausbildung, sondern bilden sich auch speziell in diesem Gebiet kontinuierlich weiter. Hinzukommt, dass sich Wurzelkanäle nicht nur in der Anzahl sondern vor allem auch in der Struktur von Mensch zu Mensch unterscheiden. Daher hilft der größere Erfahrungsschatz dem Spezialisten tagtäglich die richtigen Entscheidungen zu treffen, ob ein Zahn erhaltungswürdig ist und die Behandlungen mittels OP-Mikroskop zielgerichtet durchzuführen.
Wie bereist das Wort Spezialist darauf hinweist, verfügt ein Endodontologe aufgrund der höheren Anzahl an täglichen Fällen über eine umfangreichere Berufserfahrung im Bereich der Wurzelbehandlung als ein allgemeiner Zahnarzt. Gemäß der Österreichischen Gesellschaft für Endodontie gibt es heute weniger als zwanzig Zahnärzte, die sich ausschließlich auf die Endodontologie fokussieren. Rund 3% der insgesamt 5.000 Zahnärzte in Österreich haben sich endodontologisch intensiver fortgebildet. Nur sehr wenige österreichische Zahnarztordinationen verfügen über eine kostenintensive Ausstattung wie ein OP-Mikroskop. Vor diesem Hintergrund überweisen immer mehr Zahnärzte Ihre Patienten für Wurzelbehandlung an die Spezialisten.
Es ist wissenschaftlich belegt, dass sich eine Zahnmarkentzündung, die nicht vollständig entfernt entfernt, zu einer Quelle von weiteren Erkrankungen entwickeln können. Durch unzureichende Behandlung können sich Entzündungen auf die Umgebung wie Knochen (z.B. Knochenauflösung - Otitis apicalis) oder das Zahnfleisch ausbreiten. Doch nicht nur das umliegende Gewebe ist gefährdet. Denn es kann auch zur Streuung von Bakterien in andere Körperbereiche kommen. Beispielsweise steigt das Risiko für Entzündungen in weitere Organen wie Leber, Niere oder Herz (Endokarditis). Auch steigt das Arthroserisiko der Gelenke. Perfekt behandelte Zähne stellen jedoch keine Infektionsquelle dar.
Bis nicht die vollständige Wiederherstellung des Zahnes durch Füllung oder Krone zum Schutz und der Kaufunktion abgeschlossen ist, sollten Sie den Zahn schonen. D.h., vermeiden Sie mit den behandelten Zahn zu kauen bzw. zu beissen. Ein noch nicht vollständig restaurierter Zahn ist anfällig für Frakturen, daher ist diese Schonung angebracht. Manchmal kann auch eine weitere mikroskopische Wurzelkanalbehandlung unmittelbar oder nach einiger Zeit notwendig sein. Für intakte Zähne ist eine sorgfältige und regelmäßige häusliche Mundhygiene erforderlich, aber für wurzelbehandelte Zähne ist sie absolut ratsam und auch notwendig. Sowohl regelmäßige Kontrollbesuche als auch professionelle Zahnreinigungen sind angebracht.
Der Wurzelkanal ist der in der Zahnwurzel befindliche Kanal (Hohlraum), in dem sich die Pulpa (Zahnnerv) befindet. Ein Zahn kann mehrere Wurzelkanäle haben.
Endodontie ist die Lehre und Behandlung von Zahninnerem (Zahnmark) und Zahnwurzel und gehört zur konservierenden Zahnheilkunde. Die Endodontie ist spezialisiert darauf, Zahnmark und die Zahnwurzel zu erhalten, bzw. wiederherzustellen. Im Volksmund wird das Zahnmark auch als Zahnnerv bezeichnet. Auch wird oft die Bezeichnung Wurzelbehandlung anstatt Wurzelkanalbehandlung verwendet.
Ja. Bis auf die lokale Betäubung ist der Patient meistens nicht beeinträchtigt. Daher spricht nichts gegen die Teilnahme am Schulunterricht oder die Rückkehr an den Arbeitsplatz.
Die lokale Betäubung lässt zunehmend nach. Wie lange das dauert ist abhängig von der benötigten Menge zur Betäubung und auch vom jeweiligen Patienten. Um irrtümliche Verletzungen durch das Kauen beim Essen zu vermeiden, sollte der Patient mit Essen bis zu jenen Zeitpunkt warten, bis das Taubheitsgefühl vollständig verschwunden ist.
Mehrere Faktoren beeinflussen die Kosten einer Wurzelkanalbehandlung. Zum einen haben Zähne verschieden viele Wurzelkanäle. Zum anderen erhöht sich nicht nur mit der Anzahl der Wurzelkanäle sondern auch mit ihrer Form, beispielsweise unzugängliche Kanalabschnitte aufgrund von Enge oder Verkrümmung, die Komplexität der Behandlung. Auch der Einsatz von Spezialgeräten wie endodontische Spezialmikroskope haben Einfluss auf den Preis. Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Kosten für die Wurzelbehandlung von Backzähnen höher ausfallen als für andere Zähne. Auch lässt sich sagen, dass der Erhalt des natürlichen Zahnes durch eine endodontische Behandlung weniger kostenintensiv und auch langfristig gesundheitlich vorteilhafter ist als die Extraktion eines Zahnes. Denn entfernte Zähne müssen in der Regel durch passenden Zahnersatz wie Implantate oder Prothesen ersetzt werden, um das Verschieben von benachbarten Zähnen oder Kaufunktionsstörungen vorzubeugen. Diese Restaurationsarbeiten sind in der Regel mit höheren Kosten und mehr zeitlichen Aufwand verbunden.
Wie bereits erwähnt, ein wichtiger Faktoren bzgl. der Kosten einer Wurzelbehandlung sind die Art der betroffenen Zähne, die Anzahl Wurzelkanäle, die Beschaffenheit der Wurzelkanäle (gerade, verdreht, verengt etc.) und der Heilungsverlauf. Die Behandlungsschritte folgen diesen Eckpunkten und sind damit wieder die Basis für die Behandlungskosten. Jeder Zahn ist anders. Daher ist zu berücksichtigen, dass es sich bei der Wurzelbehandlung zwar um eine Routinebehandlung aber gleichzeitig auch immer um eine individuelle ausgerichtete Therapie handelt. Prinzipiell wird vor dem Start der Wurzelbehandlung ein Heil- und Kostenplan erstellt, der einen Überblick über die zu erwartenden Behandlungsschritte und den damit verbundenen Kosten Auskunft gibt.
In der Regel heisst die Antwort Nein. In erster Linie sollte immer der Erhalt des natürlichen Zahns stehen. Eine Wurzelbehandlung ist aufgrund der fortgeschrittenen Technik eine der besten Optionen, um infizierte Zähne zu retten. Die Spezialisten verzeichnen Erfolgsquoten von 90%, wodurch Patienten Ihre wurzelbehandelten Zähne bei richtiger Pflege ein Leben lang erhalten können.
Nach einer Wurzelkanalbehandlung funktioniert der behandelte Zahn weiterhin wie jeder andere natürliche Zahn. In der Regel sind wurzelgefüllte Zähne nicht brüchiger als andere Zähne. Zwar unterstützt die Pulpa mit den Blutgefäße, Nerven und Bindegewebe die Entwicklung der Wurzel des Zahnes, jedoch lebt ein voll entwickelter Zahn auch ohne Zahnmark weiter, da er von dem ihn umgebenden Gewebe ernährt wird.
Die beste Vorbeugung einer Wurzelbehandlung sind eine sorgfältige und regelmäßige häusliche Mundhygiene mit Zahnseide, Interdentalbürsten usw. und auch die Teilnahme an einem therapieorientierten Zahnprophylaxeprogramm. Der reguläre Kontrollbesuch beim Zahnarzt gehört auch zur Vorbeugung.
Zurzeit werden nur die Kosten einer konventionelle Wurzelbehandlung von den Krankenkassen getragen. Die Kosten für moderne Wurzelbehandlungen mittels OP-Mikroskop, Kofferdamm, digitale Wurzellängenmessungen etc. sind meistens selbst zu tragen. Auch empfiehlt es sich, dass man sich vor einer Wurzelbehandlung über etwaige Folgekosten wie eine Zahnkrone beraten lässt. Die Mehrkosten für die Anwendung moderner Behandlungstechniken können je nach Art des Zahnes und Schweregrad der Entzündung, der damit verbundenen Behandlungskomplexität, mehrere Hundert EURO pro Zahn betragen. Je nach Ausgestaltung der Zahnzusatzversicherung übernehmen private Versicherungen bis zu 100 % der Behandlungskosten.
Ja, OP-Mikroskop ist ein wesentlich Teil für den Erfolg. Durch den Einsatz eines Operationsmikroskops entgeht kein Detail, womit große Vorteile verbunden sind. Die detaillierte Bildgebung ist nicht nur die Basis für genaue Diagnosen. Kanäle, auch wenn sie noch so klein sind, werden viel leichter aufgefunden. Aufgrund der Sicht teilweise bis zur Wurzelspitze kann man Details beurteilen. Durch die präzise Behandlungsmöglichkeiten sind Schmerzen während der Behandlung beinahe auszuschließen. Die bestmögliche optische Kontrolle bei der Entfernung des alten Füllmaterials erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit bei Revisionsbehandlungen. Folglich sind auch Wurzelspitzenresektionen meist nur in Ausnahmefällen notwendig. Das menschliche Auge allein stösst hier viel schneller an seine natürliche Grenzen. Daher profitiert ein Patient in der Regel signifikant vom Einsatz eines Dentalmikroskops durch einen Spezialisten.
Tritt eine Entzündung nach einer Wurzelkanalbehandlung wieder auf, ist eine Wiederholung der Behandlung des betroffenen Zahnes möglich. In so einem Fall spricht man von einer Revisionsbehandlung. Im Gegensatz zur ersten Wurzelkanalbehandlung, ist der Aufwand bei zweiten Durchführung meist höher. Denn zum einem muss das eingesetzt Füllmaterial feinsäuberlich und behutsam aus dem Wurzelkanälen entfernt werden, was entsprechend dauern kann. Zum anderen kann es auch notwendig sein, dass die erneute Entzündung medikamentös behandelt werden muss.
Ja, obwohl die Wurzelbehandlung bei vielen noch immer keinen leichten Stand hat. Denn die unmittelbaren Erfahrungen davor sind oft mit starken Schmerzen, Überempfindlichkeit des Zahnes bzw. weiteren unerwünschten Situationen verbunden. Gleichzeitig erlöst die Wurzelbehandlung den Betroffenen von diesen unangenehmen Empfindungen und bringt ihm wieder mehr Lebensqualität zurück. Doch eine erfolgreiche Wurzelbehandlung ist vielmehr. Denn sie ist der Weg um entzündete Zähne zu retten. Durch die Erfolgsformel Kofferdamm + OP-Mikroskop + Spezialist=geretteter Zahn werden 9 von 10 Zähne erhalten. Auch sind durch die präzisen Behandlungsmöglichkeiten Schmerzen während der Behandlung beinahe auszuschließen. Die Erfolgsformel macht aus dem Schrecken Zuversicht.
Neben einer sorgfältigen häuslichen Mundhygiene ist Einhaltung der Termine der Wurzelbehandlung sehr wichtig. Denn zu große Zeitabschnitte zwischen den Behandlungen können das Wiederaufflammen von Entzündungen begünstigen. Auch ist eine professionelle Zahnreinigung vor jeder Wurzelbehandlung empfehlenswert. Nach einer Wurzelbehandlung sollte der Heilungsverlauf beobachtet werden. Hierzu sollte ein mehrmalige Kontrolle in den ersten 12 Monate und danach im Rahmen der jährlichen Kontrollbesuche beim Zahnarzt stattfinden.
In der Regel sind bei Wurzelbehandlungen keine Komplikationen zu erwarten. Selten kann es vorkommen, dass etwa ein Instrumentenbruch auftritt. Doch dies kann in den meisten Fällen umgehend bereinigt werden. Ein Loch in der Wurzelwand zählt auch zu den seltenen Komplikationen.
Die Entscheidung liegt oft beim Patienten oder auch dem behandelnden Zahnarzt. Jeder Zahnarzt hat in seiner Ausbildung gelernt, wie eine Wurzelbehandlung durchzuführen ist. Gleichzeitig entscheiden sich zahlreiche Zahnärzte dafür, dass sie Wurzelbehandlungen an erfahrene und speziell ausgebildete Endodontologen überweisen. Der Spezialist führt die Wurzelbehandlung in Absprache mit dem Überweiser (Zahnarzt) durch und der Patient kehrt für die weitere zahnärztliche Behandlung wieder zu seinem Zahnarzt zurück. Fakt ist, dass Endodontologen über eine Spezialausbildung verfügen, die auch ständig eine Aktualisierung erfährt. Auch Zahnärzte bilden sich weiter, doch meisten müssen sie in ihrer jährlichen Fortbildung mehrere zahnmedizinischen Bereiche mit einem ähnlichen Zeitkontingent abdecken. Hinzukommt, dass zum einem Endodontologen mit den neusten Techniken wie einem Dentalmikroskop arbeiten und zu anderem aufgrund ihrer Spezialisierung über eine umfangreichere Berufserfahrung in Bereich der Wurzelkanalbehandlung als allgemeine Zahnärzte verfügen.
Die Dauer eine Wurzelkanalbehandlung hängt vom Krankheitsbild (z.B. Grad des Fortschritt der Entzündung), Anzahl der Wurzelkanäle, Struktur der Wurzelkanäle (Enge, Biegungen etc) ab. Meist reichen zwei Behandlungstermine. Auch die Dauer eines Behandlungstermin variiert je nach Schwierigkeitsgrad von 30 bis 90 Minuten. Um das Ergebnis einer erfolgreichen Wurzelkanalbehandlung sicherzustellen, sind eine sorgfältige häusliche Mundhygiene, regelmäßigen Recalls im Rahmen eines therapieorientierten Zahnprophylaxeprogramms und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt empfohlen.
Wenn die Überkronung eines Zahne notwendig ist, kann es in manchen Fällen zur teilweisen Freilegung des Zahnmarks kommen. In diesem Fall ist meist eine Wurzelbehandlung nötig. Auch kann ein Zahn, bei dem mehrfach ein Füllungswechsel notwendig war, absterben. Auch dann ist unbeding, auch wenn das Geschehen schmerzlos verläuft, eine Wurzelbehandlung von Nöten ,um einer Entzündung der Zahnwurzel vorzubeugen.
Wie auch einige andere Zahnerkrankungen wie Parodontitis oder Karies kann eine chronische Entzündung ohne Beschwerden voranschreiten. Die Infektion ist in diesem Stadium meist nur am Röntgenbild sichtbar. Doch bereits in dieser Phase kann der Knochen rund um die Zahnwurzel bzw. Spitze wesentlich betroffen sein und eine Wurzelbehandlung notwendig machen. Auf Beschwerden wie eine erhöhte Empfindsamkeit des Zahnes oder eine akute Infektion mit Schmerzen sollte daher nicht gewartet werden.
Wie auch bei anderen zahnärztlichen Behandlungen gehen erfahrene Endotonlogen auf die Ängste bzw. Vorbehalte des Patienten ein. Auch ist es möglich, dass eine Wurzelbehandlung unter medikamentöser Beruhigung (Sedierung) oder Vollnarkose erfolgt. Reden Sie offen mit Ihrem Zahnarzt über Ihre Bedenken oder Ängste.
Grundsätzlich lassen sich Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung nicht ausschließen und sind auch nicht etwas komplett Ungewöhnliches. Wann die Schmerzen auftreten, kann sehr verschieden sein. Hier erstreckt sich der Zeitraum von unmittelbar nach der Wurzelbehandlung bis hin zu einigen Monaten danach.
Bei einer Wurzelbehandlung kann es zu einer Reizung des Zahnhalteapparates kommen. Im Allgemeinen verschwinden diese Schmerzen einige Tage nach der Behandlung. Ist dies nicht der Fall oder tritt eine Schwellung in der Nähe der Eingriffsstelle auf, ist eine Kontrolle durch den Zahnarzt angebracht. Vor allem wenn ein Anschwellen gegeben ist, sollte die Abklärung durch den Zahnarzt umgehend erfolgen.
In vereinzelten Fällen kann es wieder zu Entzündungen kommen, wenn beispielsweise trotzt antibakterieller Reinigung Bakterien im Wurzelkanal verbleiben. Wurzelkanalsysteme können sehr komplex sein. Eine vollständige Reinigung vor allem ohne OP-Mikroskop ist dann zeitaufwendig und teilweise sogar unmöglich. Wiederkehrende Schmerzen nach Wurzelbehandlungen können jedoch auch durch einen Bruch des behandelten Zahnes hervorgerufen werden.
Ja, es kann passieren, dass die Zähne nach einer Wurzelbehandlung nachdunkeln. Dies kann jedoch auch schon vor einer Wurzelbehandlung auftreten, wenn ein Zahn abstirbt. Die Ablagerungen von Pigmenten sind meist Folgen eines schweren Traumas. Die Partikel der toten Zahnwurzel dringen in das Dentin ein und führen dadurch zu einer Verfärbung, da der Zahnschmelz selber lichtdurchlässig ist. Dieses Nachdunkeln bleibt auch nach einer Wurzelbehandlung. Auch frühere verwendete Wurzelfüllmaterialien konnten auch zu Verfärbungen führen. Bei Verfärbungen kann sehr oft mit speziellen Bleichverfahren (internes Bleaching) dagegen gearbeitet werden. Reicht das nicht aus, kommen Veneers zum Einsatz. Dazu werden die Verblendschalen den umliegenden nicht betroffenen Zähnen farblich angepasst und dann auf dem wurzelbehandelten Zahn angebracht.
Wurzelbehandlungen gehören grundsätzlich nicht zum regulären Leistungsumfang des zahnärztlichen Notdienstes, da sie meist geplante und zeitintensive Eingriffe sind. Allerdings können Notdienste bei starken Schmerzen oder akuten Entzündungen im Zahnwurzelbereich zur erste Schmerzlinderung beitragen. Dies kann zum Beispiel durch folgende Maßnahmen geschehen:
Eine vollständige Wurzelkanalbehandlung ist jedoch oft komplex und zeitaufwendig. Sie wird normalerweise in einer regulären Sprechstunde durchgeführt, da dafür spezialisierte Instrumente und viel Zeit benötigt werden.
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