Verborgener Karies - Ein Fall aus der Praxis

Zahnpflege ist vor allem auch Elternsache. Jedenfalls solange das Kind nicht flüssig die Schreibschrift beherrscht. So lautet die Empfehlung von zahlreichen Ratgebern der Zahnärztekammern und auch des betreuenden Zahnarztes. Der Vater und die Mutter des siebenjährigen Peter folgten diesem Rat. Täglich wurde die Mundhygiene aktiv unterstützt und auch bei den Ernährungsgewohnheiten wurde auf zahnschonendes Verhalten hingearbeitet.

Nach der ersten professionellen Zahnreinigung mit dem siebten Lebensjahr wurde auch auf Ratschlag der Prophylaxeassistentin die Reinigung mit der Zahnseide vermehrt in der häuslichen Mundhygiene eingebaut. Die Regelmäßigkeit litt hier einwenig, doch gleichzeitig waren keine Anzeichen für Karies oder andere Zahnprobleme gegeben.

Vor den Sommerferien erfolgte wieder eine professionelle Zahnreinigung. Hier gab es ein paar Tips, wo noch besser auf die Entfernung von Plaque geachtet werden sollte. Doch es war kein Grund zur Beunruhigung gegeben. Die Sommerferien genoß der siebenjährige Peter ungezwungen abwechselnd im Obhut seiner Eltern und Großeltern. Auch die Großeltern schauten auf die tägliche Mundhygiene.

Bei Schulbeginn erkannte Peter’s Mutter Zahnstein an ein paar Stellen, was ungewöhnlich war. Neuer Termin bei der Mundhygiene - hier gab es die erste unerfreuliche Überraschung. An zwei Stellen wurde eine sogenannte verborgene Karies vermutet. Diese Art von Karies ist mit freiem Auge nicht sichtbar. Eine Abklärung durch den Zahnarzt musste erfolgen. Auch mit der Lupenbrille war nichts zu erkennen. Da die Zweifel nicht ausgeräumt werden konnten, erfolgte ein 3-D-Panorama-Röntgen. Der Schock war perfekt. Fünf Stellen im Gebiss des Jungen waren von Karies betroffen. Umgehend wurde mit der Behandlung begonnen.

Wie konnte es dazu kommen?

Die Experten versicherten sowohl den Eltern als auch dem Jungen, dass er sich überdurchschnittlich gut um seine Zähne gekümmert hatte. Jedoch kamen in seinem Fall ein paar ungünstige Faktoren zusammen. Die attestierte Karies gehört zu den heimtückischsten Arten. Nicht nur handelte es sich um Approximalkaries, dh. Karies im Zahnzwischenraum sondern zusätzlich noch um eine verborgene Karies. Aufgrund dieser Kombination konnte nur eine Röntgenaufnahme den Kariesbefall sichtbar machen. Dadurch blieb der Kariesbefall lange unentdeckt und verlief auch schmerzfrei. Hinzukam, dass das individuelle Erkrankungsrisiko für Karies sehr unterschiedlich ist und Peter hier eher eine höhere Anfälligkeit aufweist.

Fazit

Auch trotz bester Absicht und regelmäßiger häuslicher Zahnhygiene ist die regelmäßige professionelle Zahnreinigung unabdingbar - auch wenn zahnärztliche Kontrollen regelmäßig stattfinden. Gibt es Anzeichen von vermehrter Zahnplaque oder eine familiäre Karies-Prädisposition sind eine Kontrolle und gleichzeitig ein Röntgen empfehlenswert.

Mehr zum Thema zur professionellen Zahnreinigung für Kinder & Jungendliche inkl. 12 Tipps, 8FAQs & Infos finden Sie hier

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