Putzen ist nicht gleich Putzen: Gewusst wie!
Quick-Info zum Thema Putztechniken
Hier finden Sie umfassende Informationen darüber, wie Sie Ihre Zähne effektiv und gründlich putzen können, um optimale Mundhygiene zu gewährleisten. Die Seite bietet Ihnen einen detaillierten Überblick über verschiedene Putztechniken, die helfen können, Zahnbelag zu entfernen und Zahnfleischerkrankungen vorzubeugen. Sie erfahren, welche Methoden am besten für Ihre Bedürfnisse geeignet sind, welche Fehler vermieden werden sollten und wie Sie die richtige Technik anwenden. Zudem erhalten Sie wertvolle Tipps zur Auswahl der richtigen Zahnbürste und Zahnpasta sowie zur Integration der Putztechnik in Ihre tägliche Mundpflegeroutine. Entdecken Sie, wie Sie durch die richtige Putztechnik Ihre Zahngesundheit verbessern und ein gesundes Lächeln erhalten können.
Die Formel 2x3 Minuten Zähneputzen ist leicht zu merken. Machen Sie einen Tag auch zum Extra-Fluorid-Tag. Vor dem Schlafengehen fluoridieren Sie Ihre Zähne mit Elmex Gel, um die Zahnoberfläche zusätzlich zu härten und den Bakterienstoffwechsel zu hemmen.
Gleich vorweg, "die beste Zahnputztechnik" gibt es laut einer Zehn-Länder-Studie (2014) des University College London nicht und es sind keine signifikanten, allein erfolgsversprechende Unterschiede bei den diversen empfohlenen Zahnputztechniken wie Fones-Technik, KAI-System, Bass-Technik, Technik nach Stilleman festzustellen. Jedoch herrscht unter Zahnärzten, Zahnärzteorganisationen und Fachverbänden Einigkeit, dass neben dem TUN auch einige Eckpunkte im Sinne von Methode beachtet werden sollen, sodass gute Putzergebnisse erzielt bzw. mögliche unerwünschte Folgen vermieden werden. Denn Putzschäden können für die Zähne ähnlich gefährlich sein wie eine ungenügende Zahnpflege.
Auch ist wichtig zu verstehen, dass im Gegensatz zu der weit verbreiteten Meinung das Zähneputzen nicht zum Entfernen von Speiseresten dient, sondern das Ziel ist die Beseitigung des Zahnbelags. Dieser Plaque ist der idealer Nährboden für Bakterien aller Art, wodurch es zwangsläufig zu Karies, Parodontitis (Parodontose) und Gingivitis kommt. Plague bzw. Zahnstein kann sowohl auf ihren natürlichen Zähnen als auch auf Zahnersatz wie Kronen, Veneers, Brücken und Zahnimplantaten entstehen.
Die nachfolgenden Tipps sind sowohl für das Zähne putzen mit der Handzahnbürste als auch mit der elektrischen Zahnbürste gültig. Der einzige Unterschied ist, wenn Sie von Hand putzen, müssen Sie selbst mit der Handzahnbürste am Zahn und am Zahnfleisch "rütteln". Auch ist zu beachten, dass neben diesen universellen Tipps jeder ein individuelles Risiko hinsichtlich Karies bzw. Parodontitis hat und die Ernährungsgewohnheiten und Lebensumstände auch entscheidende Faktoren sind. Die persönliche Zahnputzstrategie lässt sich am besten in einem therapieorientierten Zahnprophylaxeprogramm erlernen und weiterentwickeln.
...seitliches auf-und-ab-Bürsten bzw. "Querschrubben" ist out! Beim Schrubben kommen die Borsten der Bürste nicht richtig in die Zahnzwischenräume.
...Rütteln! Auswischen! - setzen Sie die Zahnbürste im 45° Winkel an die Zähne an, machen Sie eine Rüttelbewegung (automatisch bei elektrischer Zahnbürste) auf der Stelle und schwenken Sie danach den Borstenkopf Richtung Kaufläche.
... 2 Mal täglich. Hier geht es nicht nur um die Entfernung von Zahnbelägen, sondern auch um die regelmäßige Fluoridzufuhr.
... oder auch von Rot nach Weiß genannt - denn Plaque setzt sich vor allem auf den Kauflächen und am Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch (an den Außenseiten u. den Innenseiten der Zähne) an.
... jeder Zahn sollte ausreichend geputzt werden. 2 Minuten sind die Untergrenze bei Erwachsenen, damit alle Zahnflächen bearbeitet werden können.
...achten Sie auf unregelmäßige Zahnstellungen und putzen Sie dort mit besonderer Achtsamkeit.
"2-Fingertechnik" - Die Bürste soll am besten mit zwei Fingern oder wie ein Bleistift und nicht mit der Faust gehalten werden, um ein zu starkes Aufdrücken der Zahnbürste zu vermeiden. Die Borsten der Zahnbürste sollen dabei nicht umgebogen werden. Ein zu kraftintensives Putzen fördert den Rückgang des Zahnfleisches und die Freilegung von Wurzeloberflächen. Neuer Zahnbelag ist in den ersten 48 Stunden weich. Er lässt sich auch ohne Druck entfernen.
... dann wird kein Zahn vergessen. z.B. IKA-Systematik - (1) "Innenflächen" im Oberkiefer von hinten links bis hinten rechts und dann Unterkiefer (2) "Kaufläche", Oberkiefer links und rechts und dann Unterkiefer (3) "Außenflächen" im Oberkiefer von hinten links bis hinten rechts und dann Unterkiefer
...idealerweise vor dem Frühstück und vor dem Schlafen gehen. VORSICHT nach dem Genuss von besonders sauren Speisen oder Getränken (Fruchtsäfte, Zitrusfrüchte, Jogurt, Salat mit saurem Dressing) - hier sollte mindestens 60 Minuten zwischen Genuss und Zähneputzen abgewartet werden, denn sonst kann es zu einer Schädigung der oberflächlichen Zahnsubstanzschicht kommen.
...für viele ist Zähneputzen eher Pflicht als Vergnügen. Leicht schweifen dabei die Gedanken zu Alltagsproblemen, zu beruflichen Herausforderungen oder dem letzten eben gesehenen Spielfilm ab. Mit dem Abweichen der Konzentration können sich Fehler beim Zähneputzen einschleichen. Manche Zähne werden einfach "vergessen", manche Problemzone wird nur oberflächlich bearbeitet usw. Erinnern Sie sich immer wieder an Ihrer Systematik und benennen Sie laut Ihre Problemzonen, schon ist Ihre Konzentration wo Sie sein sollte. Ihre Zähne werden es Ihnen danken!
Doch wie sanft soll der Druck beim Zähne putzen sein?
Mit der 2-Fingertechnik sind Sie schon sehr gut unterwegs. Wenn Sie spüren wollen, wie sich der optimale Druck anfühlt, nehmen Sie eine Küchenwaage zur Hand. Setzen Sie die Bürste auf und drücken Sie so, dass die Waage maximal 250 Gramm anzeigt. Das ist der optimale Druck, sodass Sie Zahnfleisch und Zahnoberflächen nicht schädigen.
Zu starker Druck kann zum Rückgang des Zahnfleisches und zur Freilegung von Wurzeloberflächen führen. Die zwar gereinigten jedoch betroffenen Zähne werden meistens empfindlich gegen Kälte, Wärme, Süßes, Saures und beim Zähneputzen.
Wenn es um Druck geht und Zahnschonung, dann sind elektrische Ultraschallzahnbürsten mit eingebauten Sensor die beste Wahl für die Zahnreinigung. Durch die Ultraschalltechnik muss der Bürstenkopf nur leicht am Zahn angesetzt werden. Teile der Bakterien von Kauflächen oder bzw. Innenflächen werden durch die Schwingungen sogar ohne direkten Kontakt entfernt.
Wann soll ich meine Zähne NICHT putzen?
Unmittelbar nach dem Essen. Wenn Sie mindestens eine Stunde nach dem Essen zuwarten, sind Sie auch auf der sicheren Seite. Denn es gilt folgendes zu beachten
Durch die saure Wirkung der (zuckerhaltig!) Nahrung wird die Zahnoberfläche demineralisiert und geschwächt. Durch das Zähne putzen wird eine feine Schicht der geschwächten Zahnoberfläche abgetragen. Nach Jahrzehnten ist der Zahn zwar gereinigt jedoch auch weggeputzt.
Daher sollten zwischen Nahrungsaufnahme und der Zahnreinigung 40 bis 60 Minuten vergehen. In dieser Zwischenzeit springt nämlich Ihr Speichel ein. Die Mineralien in Ihrem Speichel machen die Zahnoberfläche wieder hart und widerstandsfähig. Dann können Sie wieder beruhigt dem Zahnbelag (Plaque) zu Leibe rücken.
Warum ist die Zahnpflege am Abend wichtig?
Das Zähne putzen wird meistens knapp vor dem Zubettgehen erledigt. Die Konzentration ist niedrig oder es kommt die Husch-Pfusch-Taktik bzw. Methode zum Zug, damit man schnell ins Bett kommt. Doch gerade das Entfernen von Speiseresten ist abends äußerst wichtig.
Denn sonst schenken Sie den Bakterien im Zahnbelag eine ganze Nacht sich zu vermehren und Ihre Mundgesundheit zu torpedieren. Mit gereinigten Zähne schläft es sich auch besser.
Neben den drei häufigsten und meist auch zahnschädlichsten Fehler gibt es noch eine Reihe weiterer Fallen, die Sie beim Putzen Ihrer Zähne vermeiden sollten.
Innenseite & Übergänge zwischen Zahn & Zahnfleisch vernachlässigen
Oft werden nur die Aussenseiten und die Kauflächen der Zähne ordentlich geputzt. Die Innenseiten sieht man nicht genug, fallen daher auch nicht so ins Auge. Die Übergänge zwischen Zahn & Zahnfleisch benötigen vor allem auch wegen Ihrer Sensibilität und "Kleinheit" viel Aufmerksamkeit und Gefühl.
Zu häufiges Zähnputzen
Statt 2 Mal täglich Zähne putzen manche 3 Mal und öfters. Die Motive hierfür sind sehr individuell wie bspw. die Verfärbungen nach dem Kaffeegenuss zu vermeiden. Doch durch zu häufiges Zähneputzen schaden Sie mehr Ihren Zähnen, als Sie sich bewusst sind. Der Zahnschmelz und auch das Zahnfleisch benötigen Zeit um sich zu regenieren und sich selbst zu reparieren.
Falsche Bewegungen
Das Querschrubben bzw. horizontale Bewegungen entlang dem Übergang zwischen den Zähnen und dem Zahnfleisch sind überholtes Wissen und reinigen die Zähne nur mangelhaft. Kreisende Bewegungen bzw. kurze Bewegungen vom Zahnfleisch zu den Zähnen sind besser.
Schwachstellen
Jedes Gebiss hat seine Herausforderungen bzw. Schwachstellen. Gerade in täglichen Routinehandlungen wie das Zähne putzen schleichen sich "Abkürzungen" bzw. Unaufmerksamkeiten besonders gegenüber den individuellen Schwachstellen wie bei verdrehten Weisheitszähne ein. Die Schwachstellen werden dann schnell zu Brutplätzen bzw. Futterstellen für schädliche Bakterien.
Sporadische Reinigung der Zahnzwischenräume & der Zunge
Das tägliche Putzen der Zähne mit der Zahnbürste hat sich im Bewusstein bzw. Allgemeinwissen bereits verankert, wenngleich nicht alle danach immer handeln. Viel schlechter sieht es bzgl. der Reinigung der Zahnzwischenräume & der Zunge aus. Diese beiden Bereiche gehören auch zum täglichen Prozedere im Rahmen der häuslichen Mundhygiene.
Wichtiger Hinweise: Die beste Schulung für Ihre individuelle Zahnputztechnik erhalten Sie im Rahmen eines therapieorientieren Zahnprophylaxeprogramms. Der Zahnarzt und die Prophylaxeexperten erkennen Ihre individuellen Herausforderungen und unterstützen beim Verlernen der Fehler.
Die effiziente Reinigungswirkung und die Vermeidung der Schädigung der Zähne und des Zahnfleisches stehen im Vordergrund.
Die Kombination bzw. die Modifikation richtet sich je nach Gebiss, Feinmotorik (bei Kindern ansteigend, bei Älteren abnehmend), möglicher Dentalerkrankung oder auch kürzlich erfolgter Zahnbehandlung.
Zu den bekanntesten Zahnputztechniken/-methoden gehören:
Fones-Technik
Diese Technik wird auch als Rotations-Methode bezeichnet. Zahn für Zahn wird in kreisenden Bewegungen der Bürstenkopf vom Zahnfleisch zum Zahn geführt. Hierbei werden zuerst die Aussenflächen, dann die Innenflächen und zuletzt die Kauflächen gereinigt.
Bass-Technik
Diese Technik wird auch als Rüttel-Methode bezeichnet. Der Bürstenkopf wird in einem Winkel von etwa 45 Grad zum Zahnfleisch angesetzt, wobei ein Teil des Borstenfelds das Zahnfleisch sowie die Zahnoberfläche berührt. Dies ist auch abhängig von der Größe des Bürstenfelds und der Zähne. Dann wird mit kleinen Hin- und Herbewegungen der Borsten die Plaque vom Zahn und soweit möglich von den Zahnzwischenräume gelöst. Bei der Reinigung der Kauflächen werden die Borsten senkrecht aufgesetzt.
Stillman-Technik
Diese Technik ist der Bass-Technik ähnlich, da auch die Borsten in einem Winkel von etwa 45 Grad zum Zahnfleisch angesetzt werden. Die Bewegung mit den Borsten beginnt überwiegend am Zahnfleisch und das Borstenfeld wird zum Zahn hin abgerollt.
KAI-Systematik
KAI steht für "Kaufläche", "Außen" und "Innen" und bezeichnet gleichzeitig die Reihenfolgen nach der die Zähne gereinigt werden sollen. Eine andere Form ist die IKA-Systematik. Hierbei wird mit den Innenseiten begonnen.