Für Vorsorge ist es nie zu früh
Sie als Eltern sind in vielen Belangen Vorbild für Ihre Kinder. Kinder beobachten und imitieren Sie beim Sprechen, Essen und vielen anderen Alltagshandlungen, ebenso hinsichtlich Ihres Zahnbewusstseins und ihrer täglichen Zahnpflege. Lernen Sie Ihren Kindern von Anfang an, dass das Zähneputzen zur täglichen Routine gehört. Bringen Sie Humor und Geschichten in die tägliche Unterstützung und Kontrolle der Zahnpflege Ihrer Kinder. Beispielsweise erklären Sie den Kindern, dass durch den schwingenden Bürstenkopf die Bakterien ganz schwindlig werden und sie sich nicht mehr am Zahn festhalten können. Ganz genauso wie die Kinder selbst schwindlig werden und nicht mehr stehen können, wenn Sie sich im Kreis drehen. Machen Sie klar, dass nicht eine einzige Kreisdrehung reicht sondern mehrere. Daher muss man 3-4 Sekunden mit dem Bürstenkopf pro Zahn draufbleiben.
Zahnbewußtsein als Teil der Gesamtgesundheit
Bereits mit dem Durchbruch der Milchzähne beginnt die Kariesvorsorge für das Erwachsenengebiss und damit die Vorsorge für den lebenslangen Zahnerhalt. Denn bereits sehr früh werden die Weichen für die Zahngesundheit und damit auch für Mundgesundheit gestellt.
Der Schmelz von Milchzähnen ist weicher als der von bleibenden Zähnen und daher anfälliger für Karies (Zahnfäule). Der jugendliche Zahnschmelz ist noch nicht so widerstandsfähig wie der von Erwachsenen. Aus diesem Grund ist es außerordentlich wichtig, dass die Zähne Ihres Kindes täglich geputzt und von den Eltern kontrolliert werden und sie auch regelmäßig alle 6 Monate in der Zahnarztpraxis untersuchen lassen.
Ganz im Sinne von "gesunde Zähne, gesunde Kinder" - ist es wichtig, dass sich werdende Mütter bereits in der Schwangerschaft um das Thema Prophylaxe kümmern. Mehr dazu finden Sie hier "Zahnprophlyaxe Schwangere"
Lesen Sie auf dieser Seite, wie die Zahnprophylaxe je nach Alter abläuft und welche sinnvolle Hilfe Sie Ihrem Kind anbieten können.
Eltern kennen die Folgen: Schlaflose Nächte, beeinträchtigte Urlaube, hohe Behandlungskosten, Panikattacken vor Zahnarztbesuchen etc.
Mit einem therapieorientierten Prophylaxe-Programm werden die Zähne Ihrer Kinder wirksam geschützt. Ihre Kinder erfreuen sich ein Leben lang an bleibenden Zähnen und einer allgemein besseren Gesundheit.
Bei Kindern bis zum 6. Lebensjahr erfolgt meistens eine Früherkennungs-Untersuchung. Diese beinhaltet:
Ein weiterer wichtiger Eckpfeilder der Prophylaxe bei Kleinkindern ist die spielerische Einführung in die Zahnpflege. Dieses spielerische Heranführen erfolgt einerseits bereits im Kindergarten, sollte jedoch auch von den Eltern immer wieder im Rahmen der häuslichen Mundhygiene erfolgen. Damit wird das Fundament für Zahnbewußtsein geformt und dadurch auch für den lebenslangen Zahnerhalt.
Folgende Leistungen sollte die professionelle Zahnprophylaxe enthalten:
Mehr Information zur Zahnprophylaxe finden Sie auf unserer Seite "22 häufigsten Fragen/Antworten zur Zahnprophylaxe & häuslichen Mundhygiene"
Das Putzen der Zähne ist ab dem ersten Zahn (=Milchzahn) erforderlich.
Gehen Sie ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes regelmäßig zur Kontrolluntersuchung zum Zahnarzt.
Keine süßen/zuckerhaltigen Getränke zum regelmäßigen bzw. Dauer-Nuckeln überlassen. Durch das Nuckeln erhalten die säurebildenden Bakterien laufend Nahrung. Babytee-Karies kann zu schwersten Zahnschäden führen.
Ersetzen Sie Nuckel-/Saugerflaschen so früh wie möglich, jedoch spätestens nach dem 1. Lebensjahr durch Becher bzw. Flaschen.
Putzen Sie bis ins späte Volksschulalter Kinderzähne 2x täglich nach. Die ausreichende Feinmotorik ist erst meist mit der flüssigen Schreibschrift vorhanden.
Seien Sie ein Vorbild und nutzen Sie Wasser als Hauptgetränk. Vor allem geben Sie nach dem Zähneputzen nur noch Wasser zu trinken.
Achten Sie auf zahngesunde bzw. zahnschonende Ernährung.
Lassen Sie immer wieder Süßes zu, jedoch direkt nach den Hauptmahlzeiten als Dessert und nicht zwischendurch als Jause/Snack. Varieren Sie die süssen Desserts (z.B. Früchte der Saison).
Verwenden Sie Kinderzahnpasta mit niedrigem Fluoridgehalt mindestens bis zum 6. Lebensjahr.
Lassen Sie eine Zahnschmelzhärtung mit Fluorid(lack) durch den Zahnarzt durchführen. Dadurch wird die Ansiedlung von Zahnbelägen unterbunden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Reinigung der versiegelten Bereiche erleichtert wird.
Reden Sie mit Ihrem Kind über die Wichtigkeit von gesunden Zähnen.
Zeigen Sie Ihrem Kind, wo noch besser der Zahnbelag entfernt gehört. Hierzu können Sie Plaque-Einfärbemittel verwenden. Diese sind in der Apotheke oder Drogeriemarkt erhältlich und leicht anzuwenden. Nachdem Sie Ihre Mundhöhle mit dem Plaque-Einfärbemittel gespült haben, können Sie mit freiem Auge leicht erkennen, an welchen Stellen sich Plaque angesammelt hat.
Neben den bereist beschriebenen Vorteilen & Nutzen der Zahnprophylaxe ergeben sich bei der regelmäßigen Durchführung noch weitere Vorteile, da sich gerade bei Kindern und Jugendlichen das Gebiss durch die Wachstumsschübe immer wieder signifikant verändert.
Dank der regelmäßigen professionellen Zahnreinigung kann der Prophylaxe-Experte im Rahmen der Dokumentation die Entwicklung des Zahngebisses und damit auch etwaige Problembereiche zum einen verfolgen, aber noch viel wichtiger die Schulung der häuslichen Mundhygiene danach ausrichten. Denn 90% des Zahnerhalts erfolgt durch die richtige Zahnpflege bzw. Mundpflege und auch zahnschonende Ernährung im Alltag.
Eine Zusammenarbeit bzw. Austausch zwischen Prophylaxe-Experte und Kieferorthopäde sollte genauso Standard sein, wie mit dem Zahnarzt des Vertrauens.
Wenn der erste Zahn durchbricht, in der Regel zwischen 6 und 12 Monate nach der Geburt, ist ein ersten Besuch beim Zahnarzt angebracht. Diese erste Kontrolle dient dazu sich ein erste Bild vom Gebiss bzw. der Mundgesundheit zu machen und auch das Kind mit dem Besuch beim Zahnarzt vertraut zu machen. Frühzeitige Untersuchungen und vorbeugende Pflege schützen das Lächeln Ihres Kindes jetzt und in Zukunft.
Lassen Sie Ihrem Kind den Mund mit warmem Wasser ausspülen. Dies dient zur Reinigung. Verwenden Sie vorsichtig Zahnseide oder einen Interdental-Reiniger, um sicherzustellen, dass sich keine Lebensmittel oder andere Verschmutzungen zwischen den Zähnen befinden. Darüber hinaus empfiehlt es sich, eine kalte Kompresse auf das Gesicht zu legen, wenn es geschwollen ist. Wenn der Schmerz weiterhin besteht, wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt. Weitere Information bei Zahnschmerzen finden Sie hier. Was Sie bei Zahnnotfällen zu tun ist, haben wir hier zusammengestellt.
Im 2.Lebensjahr ist der Abschied auch von zahnfreundlichen bzw. zahngerechten Schnullern angebracht. Einige Fehlstellungen von Zähnen haben ihren Ursprung in der Frühkindphase. Dauernuckeln an der Flasche oder ständiges Saugen am Schnuller können sich negativ auf die Lage des Unterkiefers und damit auf das gesamte Gebiss auswirken. Zahlreiche Beruhigungsschnuller und Falschenschnuller sind heute bereist kieferorthopädisch richtig geformt. Dadurch kommt es zu weniger Fehlstellungen als früher. Gleichzeitig sind jedoch die Häufigkeit und die Dauer der Verwendung entscheidend. Daher sollte den Zähnen zuliebe im zweiten Lebensjahr mit dem Abgewöhnen des Beruhigungsschnullers und Falschensaugers begonnen werden. Denn mit dem dritten Lebensjahrsteigt das Risiko für Kieferanomalien aufgrund Dauernuckeln und Dauersaugen merklich. Diese Entwicklungsstörungen können sich nicht nur durch schiefe Milchzähne zeigen sondern auch zu Kieferanomalien für das bleibende Gebiss führen.
Alltagstipp: Üben Sie mit Ihrem Kind das Trinken aus Bechern und Tassen. Dabei ist Wasser die erste Wahl. Erstens macht verschüttetes Wasser in der Regeln keine Flecken und zweitens ist es gesünder für Ihr Kind. Ständig süsse oder gesüsste Getränke schaden nicht nur der Zahngesundheit sondern auch der Allgemeingesundheit.
Regel Nr. 1 ist die Vorbildwirkung. Ihr Kind ahmt alles nach was sie tun. Unbewusst und bewusst beobachtet es alle Ihre Rituale, so auch das Putzen der Zähne. Erzählen Sie Ihren Kinder kurze Geschichten über die wichtige Funktionen der Zähne und dass sowohl Groß und Klein auf sie schauen müssen.
Zeigen Sie ihm, was sie bei der Zahnpflege tun. Machen Sie es mit einem Lächeln und Freude und es wird das Zahnputzritual in der Früh und am Abend mit Interesse verfolgen. Die ersten Schritte der Zahnpflege liegen aufgrund der noch nicht entwickelten motorischen Fähigkeiten des Kindes bei Ihnen.
Putzen Sie ab dem ersten Milchzahn regelmäßig die Zähne Ihres Kindes. Erklären Sie Ihrem Kind, was Sie tun und warum Sie es tun (z.B. gesunde Zähne für einen kräftigen Biss wie ein Tiger). Lassen Sie Ihr Kind Ihre Zähne probeweise putzen. Gestalten Sie Rituale des Zähneputzen, indem Sie beispielsweise Singen, Zahnputzreime, eine Geschichte erzählen, oder die Beweglichkeit Ihres Gesichtes durch Grimassen unter Beweis stellen.
Witz: Ein Hase und ein Krokodil machen den Wettkampf "Wer zuerst im Bett liegt". Wer gewinnt - der Hase oder das Krokodil? Der Hase. Der muss nur zwei Zähne putzen.
Reim: Ich bin ein wildes Krokodil, das seine Zähne putzen will. Auf und Ab von Rot nach Weiß, pass auf, dass ich dich nicht beiß!
Zahnputzfee: Das Kind putzt als Zahnputzfee dem Kuscheltier die Zähne.
Zahnputzbuch: Lesen Sie ihrem Kind vor oder nach dem Zähnputzen aus einem Zahnputzbuch vor.
Spiele: Gegenseitig Zähne putzen oder Der Mund als Landebahn für die fliegende Zahnbürste mit ordentlichem Motorgeräusch falls der Mund nicht geöffnet wird.
Lied: Ich putze meine Zähne von rot nach weiß / und führe meine Bürste stets im Kreis / Morgens wenn ich früh aufsteh', / abends wenn ins Bett ich geh / putz ich meine Zähne so weiß wie Schnee. (Melodie: Ein Männlein steht im Walde)
Wie vieles im Leben, ist das richtige Zähne putzen eine Mischung aus gewusst wie und häufiges üben. Zeigen Sie es vor, erklären sie es, schaffen Sie Raum für das Üben. Vor allem schenken Sie Ihrem Kind Vertrauen, dass es nach und nach die richtige Zahnputztechnik von Ihnen erlernt. Sollten Sie selbst Fragen zur richtigen Zahnpflege haben, in unserem therapieorientierten Prophylaxeprogramm ist Schulung für die richtige Zahnpflege fixer und vor allem regelmäßiger Bestandteil.
Vertrauen ist das Schlüsselwort. Kinder spüren schnell, wie es den Eltern beim Zahnarztbesuch geht. Haben die Eltern ein gutes Gefühl, übernimmt es das Kind als Basisgefühl. Eine positive Grundeinstellung ist wichtig und hilfreich. Gleichzeitig können Eltern die Situation zuhause vorab spielerisch erfahrbar machen, indem sie mit Plüschtüren die Situation nachspielen. Das Kind kann der Zahnarzt sein, oder es darf den Mund vom Vater untersuchen. Reden Sie mit Ihrem Kind, was beim Zahnarzt passiert und warum Sie dort hingehen. Hierbei ist zu beachten, dass man aufzeigt, dass es verschiedene Behandlungsabläufe gibt und dass es auch Ausnahmen geben kann. Denn ein Kind ist schnell verunsichert, wenn die Behandlung anders abläuft als daheim besprochen.
In der heutigen Zeit gibt es keinen Grund, warum ein Kind an Karies leiden sollte. Daher ist das Bohren oft auch nicht mehr notwendig. Alles steht und fällt mit der richtigen Zahnpflege. Am besten sorgen Vater und Mutter mit einem therapierorientierten Prophylaxe-Programm vor. Karies ist eine Infektionskrankheit und wird in einem hohen Prozentsatz von den Eltern auf die Kinder übertragen. Sind die Zähne der Eltern kariesfrei, bleiben die der Kinder meistens auch.
Ja. Bis ins späte Volksschulalter ist das Nachputzen meistens angebracht. Als Indikator für eine ausreichende Feinmotorik ist eine flüssige Schreibschrift. Gleichzeitig kann das Nachputzen auch trotz flüssiger Schreibschrift erforderlich sein, wenn das Kind noch kein ausreichendes Bewusstsein für die Zahnpflege hat z.B. mangelnde Konzentration beim Zähneputzen, einseitiges Putzen oder die Vernachlässigung der Zahninnenflächen. Meistens sind Kinder erst ab einem Alter von 9 bis 10 Jahren in der Lage, sich eigenständig mit der notwendigen Sorgfalt um die eigene Zahnpflege zu kümmern. Mit Färbetabletten kann der Putzerfolg des Kindes zuhause in einem ersten Schritt festgestellt werden. Für einen umfassenden Status des Putzerfolges hilft das geschulte Auge eines Prophylaxeexperten.
Prinzipiell ist dies empfehlenswert, da elektrische Zahnbürsten automatisch die richtigen Putzbewegungen machen. Dadurch können Sie sich besser auf das sorgfältige Aufsetzen der Zahnbürste im Kindesmund konzentrieren. Gleichzeitig verfügen einige Modelle bereits über Drucksensor, sodass Sie auch eine Rückmeldung bzgl. Ihres Anpressdrucks erhalten. Dies ist hilfreich, da Kinder immer wieder Ihre Kopfposition beim Zähneputzen verändern und Sie nachjustieren müssen.
Üblicherweise „erscheint“ die Zahnfee rund um das Einschulungsalter. Mit dem 6. Lebensjahren treten vermehrt die „Wackelzähne“ insbesondere bei den Schneidezähnen auf. Bei manchen Kinder kommt es schon um das 4. Lebensjahr zum ersten Verlust eines Milchzahns, bei anderen erst mit dem 7. Lebensjahr. Meist gilt, dass die Kinder, die sehr früh als Baby Zähne bekommen haben, auch früh den Wechsel von Milchzähnen auf die bleibenden Zähne beginnen.
Auf die Frage was macht die Zahnfee mit den Milchzähne. Ja hier gibt es keine eindeutig Antwort. Doch meist überreicht sie die ersten Milchzähne den Eltern zur Aufbewahrung in einer kleine Schmuckbox.
Mit dem Auftreten der Zahnfee kommt der Unterstützung der Eltern bei Zahnpflege besondere Aufmerksamkeit zu. Denn Zahnlücken, Wackelzähne und durchbrechende Zähne sind eine besondere Herausforderung bei der täglichen häuslichen Mundhygiene.
Ein Zahnarztbesuch sollte als etwas Normales empfunden werden. Eine positive Grundeinstellung der Eltern ist hier sehr hilfreich und wir auch meistens vom Kind als Basiseinstellung übernommen. Knüpfen Sie an frühere Erfahrungen aus Besuchen beim Kinderarzt an. Melden Sie sich mit Ihrem Kind beim Empfang an und lassen Sie Ihr Kind 5-10 Minuten spielen, damit es richtig ankommen kann. Lassen Sie Ihr Kind selbst entscheiden, ob Sie als Begleitung mit zum Behandlungsplatz kommen sollen oder nicht. Während einer Behandlung sollten Sie dem Zahnarzt die Führung klar überlassen und nicht ungefragt sprechen. Achten Sie auch auf eine positive Sprache.
Ja. Endlich wird die professionelle Zahnreinigung seit 1. Juli 2018 für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren einmal jährlich von jeder gesetzlichen Krankenkasse als wichtige zahnärztliche Vorsorgeleistung bezahlt. Eine zweite professionelle Mundhygiene im selben Jahr wird auch von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen, wenn das Kind oder der Jugendliche eine festsitzende Zahnspange trägt. Nutzen Sie diese Kassenleistung für Ihren Nachwuchs.
Zahnspange in Sinne von kieferorthopädischer Behandlung ist im Allgemeinen erst mit dem Abschluss des Zahnwechsels zwischen dem 10. und dem 13. Lebensjahr angebracht. Davor betrifft es meistens nur seltene Sonderfälle. In jeden Fall sollte bei einer Zahnspange bei ästhetischen Korrekturen auch die Unterstützung der Zahnpflege berücksichtigt werden. Nach der Anbringung von Brackets ist die Zahnpflege deutlich erschwert, daher ist eine gesonderte Schulung der häuslichen Zahnpflege im Zuge einer professionellen Zahnprophylaxe empfehlenswert.