12 Tipps als Schutz gegen Parodontose & 18 FAQs zu den Therapien gegen die Volkskrankheit Parodontitis

Risiko für die gesamte Gesundheit

PROFI-TIPP VON UPDENT


Lebenslage Nachsorge- und Erhaltungstherapie

Patienten mit Parodontitis, auch nach einer Behandlung, sind in der Regel anfälliger für bakteriell ausgelöste Entzündungen als Personen ohne Parodontitis. Daher kommt der guten häuslichen Zahnpflege in Verbindung mit professioneller Zahnreinigung eine besondere Bedeutung zu. Jeder Patient mit Parodontitis sollte sich im Interesse des lebenslangen Zahnerhalts und seiner Allgemeingesundheit für eine dauerhafte und regelmäßige Nachsorge- und Erhaltungstherapie entscheiden.

Parodontitis-Gesundes-Krankes-Zahnfleisch

Was ist Parodontitis?

Parodontitis = chronische bakterielle Entzündung 

Die Parodontitis, im Volksmund auch oft Parodontose genannt, ist eine chronische bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates und des Zahnfleisches, die bis hin zum Zahnausfall führen kann. Der Zahnhalteapparat, auch als "Parodont" (um den Zahn herum) bezeichnet, besteht aus vier verschiedenen Teilen: Das Zahnfleisch, der Zahn selbst, das Zahnfach und die Wurzelhaut. Ist einer der Teile aus dem Zahnhalteapparat von dieser Entzündung befallen, spricht man von Parodontitis und man kann davon ausgehen, dass sie nach und nach auch die anderen Bestandteile des Zahnhalteapparates befällt.

Im Volksmund wird häufig im Zusammenhang mit Zahnfleischentzündungen auch der Begriff Parodontose verwendet. Dies entspricht nicht der medizinisch korrekten Bedeutung. Eine Parodontose, auch Zahnbettschwund genannt, ist der meist altersbedingte und entzündungsfreieRückgang des Zahnhalteapparates (=Bindegewebe), wobei oft der Kieferknochen (=knöcherne Substanz) betroffen ist. Genauso wie bei einer unbehandelten Parodontitis kann es folglich zum Zahnverlust kommen.

Parodontale Erkrankungen sind neben der Zahnkaries das häufigste Krankheitsbild in der Zahnheilkunde. Nach dem 45. Lebensjahr stellt die Parodontitis die häufigste Ursache für den Verlust von Zähnen dar. Aber auch Jugendliche sind laut Studien zunehmend von parodontalen Erkrankungen betroffen. So leidet ca. jeder 7. der unter-30-Jährigen an Parodontitis.

Das ist Frust für alle, die regelmäßig Ihre Zähne putzen und davon ausgehen vieles richtig zu machen. Doch Zähne putzen ist nicht gleich Zähne putzen, sondern die Putztechnik muss meistens erst gemäß dem eigenen individuellen Gebiß im Rahmen eines therapieorientieren Zahnprophylaxeprogramms erlernt bzw. geschult werden. Zusätzlich ist das Risiko an Parodontitis zu erkranken individuell unterschiedlich.

Jedenfalls steht fest, dass ein gesundes, festes Zahnfleisch ein wichtiger Schutz vor Zahnverlust und damit vor Zahnersatz ist.

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THERAPIEORIENTIERTES PROPHYLAXE-PROGRAMM

Parodontitis - Ursachen - Risiko - Erkennen - Abhilfe

Wodurch entsteht Parodontitis / Parodontose?

Gesundes Zahnfleisch ist fest, schimmert hellrosa und weist ein harmonisches Wellenprofil auf. Im Gegensatz dazu zeigt sich erkranktes Zahnfleisch geschwollen, dunkelrot, teilweise unangenehm riechend und neigt beim Zähneputzen zu bluten.

Ursache für Parodontitis sind die Giftstoffe einiger Bakterienarten, die das Zahnfleisch in Mitleidenschaft ziehen. Die Giftstoffe entstehen, wenn der Biofilm (Plague, Zahnbelag, Zahnstein) am Zahnfleischsaum nicht regelmäßig und gründlich entfernt wird. Übersteigen diese Giftstoffe die Abwehrkraft des körpereigenen Immunsystems kommt es zu vermehrten Entzündungsherden, wodurch der Zahnhalteapparat erkrankt. Durch die Entzündungsherde löst sich das Zahnfleisch vom Kieferknochen, das im gesunden Zustand eng wie ein Kragen am Zahn anliegt. Meist bilden sich dann Zahnfleischtaschen, wo noch mehr Bakterien und Viren eindringen können. Die Reinigung dieser Zahnfleischtaschen ist sehr schwierig und bedarf professioneller Unterstützung.

Das frühe Stadium einer durch Bakterien ausgelösten oberflächlichen Entzündung des Zahnfleisches wird als Gingivitis bezeichnet. Schreitet die Gingivitis voran, kommt es zur Parodontitis. Eine unbehandelte Parodontitis kann sich auf den gesamten Kiefer und sogar auf das gesamte Gebiss ausbreiten. Folglich kommt es zur Lockerung der Zähne durch Schwächung des Zahnhalteapparates inkl. der Knochen und schließlich zum Ausfall derselben.

Ist das Parodontitisrisiko für alle gleich?

Obwohl es sich bei Parodontitis um eine Volkskrankheit handelt, besteht heute noch oft Unwissenheit über die allgemeine Gefahr dieser Erkrankung, den Verlauf und über das individuelle Risiko. Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte in der atypischen Entzündungsreaktion im Körper liegen, da eine Gingivitis und in der Folge auch eine Parodontitis in der Regel nicht schmerzhaft sind und das oftmals anfängliche Zahnfleischbluten als Zahnfleischentzündung nicht erkannt bzw. einfach ignoriert wird. Daher wird im Zusammenhang mit Parodontitis auch immer wieder von einer heimtückischen undfür den Laien unsichtbaren Erkrankung des Zahnfleisches gesprochen.

In den meisten Fällen schreitet die Parodontitis nur langsam fort (chronische Parodontitis) und tritt vermehrt nach dem 40. Lebensjahr auf. In einigen Fällen kann es zu einem rasch fortschreitenden Gewebeverlust kommen (aggressive Parodontitis), wobei auch Jugendliche betroffen sein können. In jedem Fall ist eine Therapieunerlässlich.

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Was beeinflusst das individuelle Parodontitisrisiko?

Das individuelle Risiko an Parodontitis zu erkranken unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren. Zu den wichtigsten Risikofaktoren werden heute gezählt:

  • Unzureichende Mundhygiene
  • Rauchen
  • Diabetes mellitus
  • Psychosozialer Stress
  • Ungesundes Ernährungsverhalten (Übergewicht bzw. Fehl- und Mangelernährung
  • Genetisch festgelegte (vererbte) Funktionsstörungen des Immunsystems
  • Hormonelle Veränderungen (Menstruationszyklus, Schwangerschaft, Wechseljahre, etc.)
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck

Chronisch Erkrankte, wie Diabetes-, Herz- und Rheumapatienten oder auch Patienten mit Autoimmun- oder Krebserkrankung leiden aufgrund von möglichen Wechselwirkungen besonders an den Folgen einer Parodontitiserkrankung.

Die Kenntnis über das individuelle Parodontitisrisiko ist vor allem auch hinsichtlich der Folgerisiken für die Allgemeingesundheit wichtig. In den Industrieländern gehört die Parodontitis nicht nur zu den häufigsten chronischen Infektionskrankheiten, sondern die parodontalen Erkrankungen können deutlich negative Auswirkungen auf Allgemeinerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Hirnschlag, Herzklappenentzündungen, Endokarditis), Lungenerkrankungen (Bronchitis), Rheuma (Polyarthritis) oder Typ-2-Diabetes haben. Selbst das Risiko, in der Schwangerschaft eine Frühgeburt zu erleiden, kann durch eine unbehandelte Parodontitis unter Umständen stark steigen.

Sollten Sie zu der Gruppe der Risikopatienten zählen, mehrer Risikofaktoren auf Sie zu treffen oder ein angegriffenes Immunsystem haben, dann ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Ihrem Zahnarzt und Ihrem Hausarzt empfehlenswert.

Grundsätzlich sollten alle Personen über 40 Jahre, auch wenn Sie keiner Risikogruppe angehören, die regelmäßige Prophylaxe und halbjährliche Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt wahrnehmen. Hiermit sorgen Sie nicht nur für Ihre Zähne sondern auch für Ihre allgemeine Gesundheit und Fitness vor.

Wie kann ich Parodontitis erkennen?

Eines vorweg - eine gesicherte Diagnose einer Parodontitis bzw. Parodontose liegt ausschließlich in der Kompetenz des Zahnarztes bzw. besser noch eines Experten für Parodontologie. Er kann mit Hilfe des Parodontalen Screening Indexes (PSI) den Gesundheitszustand des Zahnhalteapparates überprüfen. Gleichzeitig kann jeder, obwohl eine fortschreitende Parodontitis meist über längere Zeit schmerzlos bleibt, auf etwaige Symptome bzw. Warnsignale achten. Folgende Anzeichen können auf eine Parodontitis hindeuten:

  • Zahnfleischblutung (z. B. bei der häuslichen Mundhygiene oder auch spontan)
  • Rotes, angeschwollenes und empfindliches Zahnfleisch
  • Zahnfleischrückgang (Vergrößerung der Zahnfleischlücken oder dunkle Dreiecke zwischen den Zähnen
  • Berührungsempfindliches Zahnfleisch
  • Empfindliche Zahnhälse
  • Dauerhafter Mundgeruch oder ein fortwährend unangenehmer Geschmack im Mund
  • Eiteraustritt aus den Zahnfleischtaschen
  • Lockere oder wandernde Zähne (größere Abstände zw. den Zähnen)
  • Veränderungen beim Beißverhalten (Biss)
  • Veränderter Prothesensitz, schlechter Halt der Prothese
  • Gingivitis

Sollten Sie eines oder mehrere dieser Warnsignale bzw. Symptome bei sich entdecken, suchen Sie unbedingt einen Zahnarzt auf und informieren Sie ihn über Ihre Beobachtungen. Er kann eine weitere Abklärung vornehmen bzw. Sie an einen Spezialisten für Parodontologie überweisen.

In unserem Blog-Beitrag finden Sie den Selbsttest der Österreichische Gesellschaft für Parodontologie.

Was ist bei Parodontitis zu tun?

Wie bei der Diagnose nimmt auch bei der Behandlung der Zahnarzt, am besten ein Experte mit einer Spezialausbildung in der Parodontologie, die führende Rolle ein. Oberste Ziele der Parodontalbehandlung sind der Erhalt möglichst aller Zähne und die Genesung des erkrankten Zahnhalteapparates. Dazu ist es notwendig zunächst das Fortschreiten der Erkrankung gemäß der neuesten Erkenntnis der Parodontologie zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Nach der parodontalen Grunduntersuchung erfolgt die Behandlung meist in drei Phasen:

  • Initial- oder Hygienephase (Phase 1)- in mehreren Prophylaxesitzungen erfolgt die Entfernung von Zahnbelägen und die Schulung des Patienten hinsichtlich häuslicher Mundhygiene und der Zusammenhänge zwischen Pflege, Ernährungsverhalten und aktiver Vorbeugung
  • Parodontaltherapie (Phase 2)- Entfernung der bakteriellen Beläge und Konkremente in den Zahnfleischtaschen mittels Curetten (Handinstrument) und Ultraschallreinigungsgerät, eventuell unter lokaler Betäubung, ist Voraussetzung für einen Therapieerfolg. Dies führt zur Beseitigung der Entzündung im Zahnhalteapparat und zu einer Reduktion der entzündlich vertieften Zahnfleischtaschen.
  • Nachsorge- und Erhaltungstherapie (Phase 3)- Kontrolle der Effizienz häuslicher Zahnpflege, und vor allem eine gründliche professionelle Reinigung aller bakteriell befallenen Zahnflächen oberhalb und unterhalb des Zahnfleisches in regelmäßigen Intervallen (2-6 Mal pro Jahr - genannt Recall oder Nachsorgesitzung) im Rahmen eines therapieorientierten Zahnprophylaxeprogramms.

Wichtig ist auch zu wissen, dass Schäden am Zahnhalteapparat aufgrund von Parodontitis bzw. Parodontose nicht völlig reparabel sind. Daher sind Vorbeugung, Frühdiagnostik und Therapie von hoher Bedeutung.

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Parodontaltherapie Durch Spezialisten

Was passiert in der Parodontaltherapie?

Wie bereits erwähnt, ist das Ziel der Parodontaltherapie die Rekonvaleszenz des Zahnhalteapparates. Hierzu werden alle bakteriellen Beläge und Konkremente (z.B. Zahnstein) mittels Ultraschallreinigungsgerät in den Zahnfleischtaschen mittels Curetten (Handinstrument) entfernt. Damit werden die Entzündungen gestoppt und die entzündlich vertieften Zahnfleischtaschen verringert.

Bei der Curettage ist Vorsicht geboten, da es hier auch zu einem ansehnlichen Substanzverlust am Zahn kommen kann, wodurch der Nutzen durch mögliche Schäden übertroffen wird. Jede Parodontaltherapie sollte nur von speziell geschulten und ausgebildeten Zahnärzten (Parodontologen) und zahnärztlichen Personal durchgeführt werden. Langjährige Erfahrung ist für eine nachhaltige und schonende Parodontaltherapie von großem Vorteil.

Bei Patienten mit aggressiver Verlaufsform der Parodontitis oder anderen chronischen Erkrankungen kann die ergänzende Einnahme von Antibiotika erforderlich sein. Hierbei kann auch auf Basis eines DNA-Tests das richtige Antibiotikum bestimmt werden.

Sollten Ablagerungen in den Zahnfleischtaschen weiter vorhanden sein, so muß das betroffene Gewebe entfernt werden. Eine Glättung der Wurzeloberfläche und eine Korrektur der Knochenränder kann manchmal auch von Nöten sein. Unterstützende Maßnahmen können mit Zahnlaser oder anderen bakterientötenden Verfahren erfolgen.

Im Normalfall sind durch die Parodontaltherapie (Parodontitisbehandlung) und die konsequente Zahnpflege und –hygiene nach ca. 8 bis 12 Wochen eine merkliche Verbesserung der Erkrankung feststellbar.

Wie kann ich der Parodontitis vorbeugen?

Eine sorgfältige Mundhygiene mit regelmäßiger professioneller Zahnreinigung und Kontrollbesuchen beim Zahnarzt nehmen Schlüsselrollen in der optimalen Vorbeugung ein.

Ohne Plaque keine Zahnfleischentzündung
Grundsätzlich gilt, dass ohne Zahnbeläge bzw. Plaque im Mund keine Gingivitis und damit auch keine chronischen Zahnfleischentzündungen vorkommen. Ohne chronische Zahnfleischentzündungen ist Parodontitis praktisch auszuschließen.

Konsequente Mundhygiene ist das A und O
Die tägliche, richtig durchgeführte Mundhygiene zu Hause ist das wichtigste Element der erfolgreichen Parodontitisprophylaxe. Und in diesem Zusammenhang sei auch klargestellt, dass die zahnärztliche Behandlung allein weder für die Vorbeugung noch für eine nachhaltige Behandlung ausreicht. Die Zahnärztin oder die Dentalhygienikerin können durch die regelmässige Entfernung von Zahnstein (verhärtete Zahnbeläge) zur Vorbeugung beitragen.

Bei Verdacht auf eine mögliche Parodontitis bzw. Parodontose vereinbaren Sie umgehend einen Termin bei einem Experte mit Spezialausbildung in der Parodontologie. Je früher mit einer Therapie begonnen wird, destobesser sind die Chancen. Im Anfangsstadium ist meist eine 100 % Wiederherstellung möglich.

12 Tipps zum Schutz vor Parodontitis


Wie KÖNNEN SIE Parodontitis vorbeugen

  • 1. 2x2 Minuten

    2x2 Minuten täglich Zahn- und Mundhygiene mit fluoridierter Zahnpasta.

  • 2. Reinigung Zahnzwischenräume

    Tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide und/oder Zwischenraumbürsten.

  • 3. Zungenreinigung

    Tägliche Reinigung der Zunge, um den bakteriellen Belag auf der Zunge zu entfernen.

  • 4. Wechseln der Zahnbürsten

    Wechseln Sie regelmäßig die Zahnbürsten - mindestens 4 x im Jahr und unbedingt nach Erkältung.

  • 5. Zahnschonende & ausgewogene Ernährung

    Zuckerhaltige Nahrungsmittel sind nicht „tabu“, jedoch sollten sie im richtigen Maß im Anschluss an Hauptmahlzeiten, nicht als Zwischenmahlzeit genossen werden.

  • 6. Regelmäßiges Spülen

    Regelmäßiges Spülen am besten mit reinem Wasser, um Speisereste und Bakterien auszuspülen und Mundtrockenheit zu vermeiden.

  • 7. Individuelle Problemzonen

    Achten Sie auf Stellen, wo schon Zahnfleischbluten aufgetreten ist oder Sie darauf hingewiesen wurden und putzen Sie dort mit besonderer Achtsamkeit.

  • 8. Professionelle Zahnreinigung

    Mindestens 2 bis 4x jährlich sollten Sie eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.

  • 9. Zahnärztliche Kontrolle

    Gehen Sie regelmäßig zur Kontrolle zu Ihrem Zahnarzt, mindestens 2x pro Jahr.

  • 10. Verzichten auf das Rauchen

    Studien zeigen, dass sich bei den Nikotinabhängigen das Risiko für Parodontitis um das Neunfache erhöht.

  • 11. Vitamin A / Carotinoide & Folsäure

    Vitamin A / Carotinoide & Folsäure werden eine unterstützende Wirkung bei Parodontitis zugeschrieben. Beides kann gut über Blattgemüse bezogen werden. Da Folsäure wärmeempfindlich ist, ist sie daher in gekochten Speisen nur noch geringfügig enthalten.

  • 12. Omega-3-Fettsäuren

    Omega-3-Fettsäuren werden auch positive Effekte im Kampf gegen Parodontitis zugeschrieben. Omega-3-Fettsäuren können durch verschiedene Öle wie z.B: Leinöl, Hanföl oder Krillöl aufgenommen werden.

Vitalstoffe bei Parodontitis

Spurenelemente - Vitamine - Mikronährstoffe

Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates hervorgerufen durch Bakterien, die im Zahnbelag leben. Bei Entzündungsprozessen sind freie Radikale und mögliche Abwehrschwächen zu berücksichtigen. Auch ist heute bekannt, dass ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen Parodontitis begünstigt. Einzelne Studien legen nahe, dass ein Mangel an Koenzym Q10 sich negativ auf eine Parodontitis auswirken kann. Das Koenzym Q10 nimmt eine wichtige Rolle bei der Energieproduktion der Zelle und der Zellatmung ein. Es stimuliert das Zellwachstum und fördert den Heilungsprozess bei Wunden. Daher wird im Einzelfall die Parodontaltherapie durch die zusätzliche Gabe von Koenzym Q10 ergänzt.

Weitere Vitalstoffe wie Vitamin A, C und E, Betacarotin, Selen, Folsäure und Zink helfen als Antioxidans bzw. bei der Regeneration des erkrankten Gewebes. Dadurch lindern sie die Entzündungsprozesse und unterstützen die Schutzmassnahmen gegen die Parodontitis, da sie auch dem Aufbau des Zahnhalteapparts dienen.

Wie finde ich den richtigen Arzt für eine Parodontitis-Behandlung bzw. Parodontaltherapie?

Spezialausbildung & Erfahrung sind ausschlaggebend

Parodontitis ist eine weitverbreitete aber auch spezielle Dentalerkrankung. Es bietet zwar eine Vielzahl von Zahnärzten eine dahingehende Therapie (Parodontaltherapie) an, jedoch verhält es sich hierbei wie auch bei anderen Fachgebieten in der Zahnmedizin bzw. im Leben. Die Kompetenz und die Erfahrung machen den Unterschied.

Parodontologen, ausgewiesene Experten, verfügen meist über eine Spezialausbildung in Form einer Post-Graduate-Ausbildung und/oder Fortbildungen von anerkannten Institutionen wie der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie oder der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie.

Ein weiterer wichtiger Indikator ist die Erfahrung (z.B. Anzahl der behandelten Fälle). Nimmt die Parodontaltherapie im Aussenauftritt (Website, Lebenslauf, Einträge in verschiedenen Verzeichnissen) des Zahnarztes eine sehr prominente bzw. dominierende Stellung ein, dann ist davon auszugehen, dass die Parodontitis-Behandlung ein sehr wichtig Faktor in dessen Betätigungsfeld ist. Auch weisen Vortragstätigkeiten und regelmäßige Besuche von einschlägigen Konferenzen rund um die Parodontologie darauf hin, dass es sich um einen Experten handelt.

Vereinbaren Sie eine Termin und erkundigen Sie sich vor Ort. Je mehr Hinweise Sie in der Ordination hinsichtlich der Parodontaltherapie (Brochuren, Informationsblätter, etc.) vorfinden, desto eher wird es ein Kernbereich des Zahnarztes sein.

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Parodontaltherapie Durch Spezialisten

FAQ - 19 HÄUFIGE FRAGEN Zur Parodontitis

Umgehend! Beim ersten Zweifel bzw. bei den ersten Anzeichen wie Zahnfleischbluten, Reizempfindlichkeit bei Wärme und Kälte oder Mundgeruch trotz regelmäßiger Zahnpflege, kontaktieren Sie umgehend einen Spezialisten. Grundsätzlich handelt es sich bei einer Parodontitis um eine meist unerkannte, schleichende Erkrankung. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser ist sie therapierbar. Je später die Erkennung und damit je fortgeschrittener der Knochenabbau, desto umfangreicher und langwieriger ist die Therapie.

Zu oft wird die Gefahr der Parodontitis von Betroffenen unterschätzt. Eine unbehandelte Parodontitis führt nicht nur zum Zahnverlust und damit zu kostenintensiven Zahnersatz wie Implantate. Nein, es kann auch zu schwerwiegenden Folgeschäden im ganzen Körper kommen. Je nach bereits vorhandenen Grunderkrankungen wie Diabetes kann es zu einem erhöhten Risiko für Netzhaut- oder Nierenschäden kommen. Auch das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfall kann sich erhöhen.

Dies ist ganz auf die individuelle Situation des Patienten abzustimmen. Geschicklichkeit, die individuelle Zahnstellung, die allgemeine Situation im Mundraum und vieles mehr sind Faktoren, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten. Die Spezialisten unterstützen Sie hierbei im Rahmen der Parodontaltherapie.

Parodontitis wird durch Bakterien ausgelöst. Daher ist die Parodontitis eine echte Infektionskrankheit und grundsätzlich auch ansteckend. Gleichzeitig ist eine Übertragung durch Anhusten in Form einer Tröpfcheninfektion sehr unwahrscheinlich. Am ehesten kommt es zu Übertragung durch die Benutzung der gleichen Zahnbürste oder durch direkten Kontakt wie intensives Küssen. Bei akuter Parodontitis achten Sie darauf, dass andere Zahnpflegemittel wie Interdentalbürsten und Zahnbecher aber auch Gläser und Bestecke nur von einer Person genutzt werden. Eine weitere Empfehlung ist, den Lebenspartner gegebenenfalls auch das Kind bei der Parodontaltherapie zu berücksichtigen, auch wenn der Partner oder das Kind keine Anzeichen aufweisen. Eine Abklärung ist angebracht.

Wie in vielen medizinischen Fällen spielen der Zeitpunkt der Erstindikation und damit auch die Ergreifung von therapeutischen Maßnahmen eine große Rolle. Je früher eine Parodontalerkrankung erkannt wird, desto besser sind die Chancen das Fortschreiten zu verlangsamen bzw. zu stoppen. Auch die Heilung bzw. Erholung von betroffenen Bereichen sind möglich. Bei rechtzeitiger Erkennung kann der Verlust eines Zahnes und damit auch ein Zahnersatz meistens verhindert werden. Daher sind die regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt und auch die professionelle Zahnreinigung ein wesentlicher Faktor für den Zahnerhalt. Im Rahmen eines therapieorientierten Mundhygieneprogramms wird nicht nur regelmäßig der Status der Mundgesundheit erhoben und dokumentiert, sondern Sie lernen auch, was Sie selbst für die Zahngesundheit und damit für den Erhalt Ihrer Zähne tun können.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Parodontose und Parodontitis immer wieder gleichbedeutend benutzt. Im Kern gibt es eine Gemeinsamkeit. Beide wirken sich auf die Zähne und das Zahnfleisch ähnlich aus. Jedoch sind die Ursachen verschieden. Bei der Parodontose handelt es sich um einen nicht-entzündlichen Zahnfleischrückgang. Hiermit sind zu einem ästhetische Gesichtspunkte und auch eine höhere Empfindlichkeit aufgrund freiliegender Zahnhälse verbunden. Dahingegen zeigt die Endung „-itis" bei der Parodontitis an, dass es sich um eine chronische bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates und des Zahnfleisches handelt, die bis hin zum Zahnverlust führen kann.

Ja. Die Parodontitis verläuft in der Regel chronisch und schmerzfrei. Meist treten die Entzündung in den sich gebildeten Zahnfleischtaschen auf. Daher muss es auch beim Zähneputzen nicht immer zum Bluten des Zahnfleisches kommen. Vor diesem Hintergrund ist eine regelmäßige zahnärztliche Kontrollen unerlässlich, um eine etwaige Parodontitis rechtzeitig zu entdecken und zu behandeln.

Die Dauer der aktiven bzw. akuten Phase einer Parodontalbehandlung hängt vom Krankheitsbild - Grad des Fortschritt, allgemeiner Gesundheitszustand des Mundraums, dem Vorhandensein von Zahnersatz wie Brücken, Kronen und Implantate ab und kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Je nach Ausprägung der Parodontalerkrankung können chirurgische Eingriffe notwendig sein. Um ein Wiederaufflammen einer Parodontalerkrankung so gut wie möglich zu unterbinden, sind eine sorgfältige häusliche Mundhygiene, periodische Recalls im Rahmen eine Prophylaxeprogramms und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt unabdingbar.

Die wesentliche Faktoren hinsichtlich der Kosten sind die Ausprägung der Parodontalerkrankung, die Anzahl und Art der betroffenen Zähne und dem Heilungsverlauf. Denn danach richten sich die Behandlungsschritte und die stellen wieder die Basis für die Behandlungskosten dar. Wichtig ist zu wissen, dass es sich bei der Parodontalbehandlung immer um eine individuelle ausgerichtete Therapie und keine Standard-Therapie handelt. Prinzipiell wird vor dem Start der Parodontaltherapie ein Heil- und Kostenplan erstellt, der einen Überblick über die zu erwartenden Behandlungsschritte und den damit verbundenen Kosten Auskunft gibt.

Ja, wenn die lockeren Zähne noch ausreichend tief im Knochen verankert sind, werden sie im Laufe der Therapie auch wieder merkbar fester. Vorübergehend kann es auch vorkommen, dass durch die Therapie die betroffenen Zähne noch lockerer werden, was durch den Einsatz von Schienen oder sogar durch eine temporäre Zahnspange (z.B. Invisalign - unsichtbare Zahnspange) jedoch abgefangen werden kann. Wichtig ist zu wissen, dass eine Zahnlockerung ein sehr schwerwiegendes Symptom für eine Zahnfleischentzündung ist.

Neueste Studie legen nahe, dass das Risiko für eine Parodontitis vererbt werden kann. Eine Forschungsgruppe an der Berliner Charité stellte in der weltweit größten Studie zur Genetik und Parodontitis fest, dass das Risiko für die chronische Entzündung des Zahnbetts auch vererbbar ist. Weiter Studien sollen folgen.

Eine Zahnfleischimplantation ist meisten dann notwendig, wenn bereits sehr viel Zahnfleisch zerstört ist und andere Behandlungen nicht ausreichen. Hierbei kommen meist zwei Formen von Gewebstransplantationen in Frage: (A) das freie Schleimhauttransplantat (B) Verschiebelappen. Oft werden beide Formen kombiniert.

Wie gut und schnell eine Parodontaltherapie greift, hängt von mehreren Faktoren wie dem Grad bzw. Stadium der Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand des Mundes etc. ab. Grundsätzlich ist zu beachten, dass der langfristige Erfolg vor allem auch von der Mitarbeit des Betroffenen abhängig ist. 90% der Zahngesundheit wird durch die tägliche Mundhygiene beeinflusst. Dies trifft insbesondere auch auf die erfolgreiche Parodontitisprophylaxe zu. Je geschulter, sorgfältiger und regelmäßig die Zahnpflege inkl. Zahnzwischenräume und Zunge zuhause stattfindet, desto höher ist die Chance für einen langfristigen Erfolg. Die regelmäßige Nachsorge bzw. Kontrolle durch den Zahnarzt und auch eine kontinuierliche professionelle Zahnreinigung sind auch wichtige Faktoren für den nachhaltigen Erfolg.

Der Erfolg einer Parodontaltherapie wird auch wesentlich vom Zusammenspiel zwischen Behandler (Zahnarzt, Prophylaxeassistenz) und Patienten beeinflusst. Betroffene werden immer mündiger, da Sie sich über verschiedene Quellen informieren. Nutzen Sie die Chance sich direkt mit Ihrem Zahnarzt auszutauschen. Fragen Sie konkret nach:

  • In welchem Stadium ist die Parodontitis?
  • Welche Behandlungen sind für mich sinnvoll?
  • Welche Aussichten hat die Therapie und wie lange dauert sie?
  • Welche Erfahrungen haben Sie mit dieser Art von Behandlung?
  • Verwende ich die richtige Putztechnik beim Zähneputzen?
  • Auf welche Risikofaktoren soll ich achten?
  • Wie hoch ist in meinem Fall das Risiko für Zahnverlust?

Ein wesentlicher Hintergrund hierfür ist, dass eine chronisch entzündete Zahnfleischtasche sich zwar durch gelegentliches Zahnfleischbluten bemerkbar macht, jedoch nicht durch Schmerzen. Diese Art von Entzündung wird auch als nach Innen gerichtet klassifiziert und damit bleibt sie meistens im Aussen unentdeckt. Und was nicht entdeckt wird und auch nicht akut Schmerzen verursacht, bleibt schlicht und einfach unbehandelt. Um diesem Schicksal nicht ausgeliefert zu sein, hilft ein Selbstcheck und eine parodontal Grunduntersuchung (PGU) bei einem Zahnarzt mit Spezialausbildung für Parodontologie.

Bei dieser Form der Parodontitis spricht man auch von einer Wurzelspitzenentzündung. In einem solchen Fall besteht eine bakterieller Infektion an der Zahnwurzelspitze. Eine zeitnahe Entfernung der Entzündung durch eine Wurzelkanalbehandlung ist angebracht. Es kann zu plötzlichen sehr starken Schmerzen kommen oder ein Kieferknochenabbau bis zum Zahnverlust entstehen. Auch können die Bakterien in die Blutbahn gelangen und Entzündungen in anderen Körperregion auslösen.

Je nach Entwicklungsstadium, Form und Ort kann eine Parodontitis über einen längeren Zeitraum komplett schmerzfrei verlaufen. Dadurch wird eine Parodontitis oft nicht erkannt oder ignoriert. Gleichzeitig treten die Schmerzen nicht in Form der typischen Zahnschmerzen wie bei Karies auf. Vielmehr kommt es zu vermehrten starken Zahnfleischbluten, einem Anschwellen der Zahnfleisches und auch Schmerzen des Zahnfleisches. Werden diese Warnzeichen übergangen, kommt es zum Abbau des Knochens und damit zu einem weiteren Rückzug des Zahnfleisches. Dadurch werden die Zähne aufgrund der freiliegenden Zahnhälse empfindlicher und damit auch schmerzempfindlicher.

Es gibt keine endgültige Antwort auf diese Frage, da sie vom Schweregrad der Parodontalerkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Zähne abhängt. Grundsätzlich sollte zuerst die Behandlung der Parodontose im Vordergrund stehen. Denn auch Veneers benötigen ein gesundes Zahnfleisch. Gleichzeitig kann es nach einer Parodontalbehandlung zu einer Veränderungen des Zahnfleisch kommen, wodurch Veneers auch eine andere Form brauchen.

Die Antwort ist eindeutig positiv. Eine gute menschliche Immunantwort ist wesentlich für den Schutz des Stützgewebes des Zahns. Raucher weisen in der Regel eine geringere Durchblutung des Zahnfleisches auf. Dies hat wiederum zur Folge, dass die Immunabwehr in diesem Bereich geringer ist. Schädliche Bakterien werden weniger effektiv bekämpft und damit erhöht sich das Risiko für eine Parodontitis. Heute ist Rauchen ein anerkannter Hauptrisikofaktor für Parodontalerkrankungen.

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