Gesunde Zähne als Ausdruck von Vitalität und Lebensfreude
Richtige Vorbereitung bei der häuslichen Zahnpflege bekommt im fortgeschrittenen Alter besondere Bedeutung. Nehmen Sie sich Zeit, sorgen Sie für ausreichend Licht, verwenden Sie etwaige Sehbehelfe und füllen Sie Wasser ins Waschbecken, damit der Aufprall von herausnehmbaren Zahnersatz durch das Wasser gedämpft wird. Adaptieren Sie Ihre Zahnbürste durch einen größeren Gummigriff bzw. Schaumstoff oder kleben Sie einen zusätzlichen Griff einer alten Zahnbürste hinzu.
Menschen in der 2. Lebensmitte behalten ihre eigenen Zähne immer länger und steigern dadurch ihre Lebensqualität. Nur wie?
Kraftvoll und herzhaft in den Apfel beißen ist für viele ältere Personen keine Utopie mehr. Gepflegte Zähne kennen kein Alter. Verbesserte Zahnpflege, große Fortschritte in der Zahnerhaltung und moderner Zahnersatz wie Implantate oder Prothesen machen es möglich.
Gleichzeitig sind reifere Gebisse meist mit typischen Problemstellungen (Karies, Parodontitis, etc.) verbunden. Körperliche Belastungen und Alterserscheinungen wirken sich auch auf die Zähne und die Mundhöhle aus. Die größten Risikofaktoren sind jedoch falsche Ernährung, Rauchen und unzureichende Entfernung der bakteriellen Plaque bzw. Zahnstein.
Zähne haben im Alter eine hohe Signalwirkung
Parodontitis: Die Parodontitisrate (Zahnbetterkrankung) steigt aufgrund verschiedenster Faktoren wie dem Rückgang des Zahnfleisches oder der Medikamenteneinnahme von etwa 20 Prozent bei Erwachsenen auf gut 40 Prozent bei Senioren.
Mundtrockenheit / kariöse Schädigungen: Die Mundtrockenheit tritt aufgrund des Alterungsprozesses und der miteinhergehenden geringeren Speichelproduktion häufiger ab dem mittleren Lebensalter auf. Auch die Einnahme verschiedener Arzneimittel gegen Allgemeinkrankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauf, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Parkinson, Rheuma, Depressionen, Diabetes kann die Speichelproduktion einschränken. Dabei ist der Speichel aufgrund antibakterieller Substanzen eines der wichtigsten natürlichen Schutzsysteme des menschlichen Körpers. Jedenfalls steigt durch Mundtrockenheit die Gefahr von kariösen Schädigungen, insbesondere an den Wurzeloberflächen.
Vor allem das höhere Risiko der Parodontitis ist nicht nur aus zahnärztlicher sondern auch aus allgemeinmedizinischer Sicht hohe Beachtung zu schenken. Denn die an der Parodontitis beteiligten Bakterien können auch zu Erkrankungen wie Herzklappeninfektionen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenentzündung und bei Menschen mit schwachem Abwehrsystem sogar zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen
Die gesamte Zahnprophylaxe - häusliche Mundhygiene, professionelle Zahnreinigung, Ernährung und auch die Kontrolluntersuchung - ist auf die geänderten Bedürfnisse der Senioren auszurichten.
Sowohl Fingerfertigkeit als auch Sehkraft lassen im Alter nach, was sich meist negativ auf die Qualität der alltäglichen Zahnpflege auswirkt. Daher ist insbesondere bei älteren Patienten eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung unerlässlich.
Daher muss im Rahmen der Prophylaxesitzungen bei der Schulung und Training der Putztechniken auf individuelle und sich weiterentwickelnde Einschränkungen des Patienten eingegangen werden.
Grundsätzlich zahlt sich die professionelle Zahnreinigung im Alter aus, denn dient zur Erhaltung der Lebensqualität und des guten Biss bis ans Lebensende.
Mehr Information zur Zahnprophylaxe finden Sie auf unserer Seite "22 häufigsten Fragen/Antworten zur Zahnprophylaxe & häuslichen Mundhygiene"
Prophylaxe ist in jeder Lebensphase unverzichtbar, insbesondere als optimale Vorbeugung bis ins hohe Alter.
Verwenden sie spezielle Griffaufsätze für Zahnbürsten, wenn die Feinmotorik nachlässt.
Mindestens 2x tägliche Zahn- und Mundhygiene mit fluoridierter Zahnpasta und achten Sie hierbei auf etwaige frei liegende Zahnhälse.
Mindestens 1x tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide und Zwischenraumbürsten, denn an Rändern von Brücken und Kronen sammeln sich meist besonders schnell hartnäckige Zahnbeläge an.
Halbjährlich Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt hinsichtlich möglicher Veränderung der Mundschleimhaut (Krebsvorsorge).
Professionelle Zahnreinigung mindestens 2 - 4x jährlich durchführen lassen.
Nehmen Sie die Verantwortung für ihre Mundgesundheit in die Hand. Holen Sie sich aktiv Tipps bei Ihrem Zahnarzt und der Prophylaxefachkraft.
Vorsicht vor säurehaltigen Speisen und Getränken, sie können den Zahnschmelz schädigen.
Zuckerhaltige Nahrungsmittel sind nicht „tabu“, jedoch im richtigen Maß im Anschluss an Hauptmahlzeiten, nicht als Zwischenmahlzeit.
Trinken Sie genug, um dem sonst drohenden Flüssigkeitsmangel entgegenzuwirken am besten Wasser.
Gegen Mundgeruch hilft ein Zungenschaber oder eine Zungenbürste um den bakteriellen Belag auf der Zunge zu entfernen.
Wirkungsvolle Abhilfe bei Mundtrockenheit schafft das Lutschen von zuckerfreien Zuckerl/Bonbons, Pastillen oder das Kauen von Kaugummi. In schwereren Fällen sind Speichelersatzmittel ratsam.
Reinigen Sie Ihre Zahnprothesen nach jeder Mahlzeit mit flüssiger Handseife und lauwarmen Wasser, damit Sie Entzündungen im Mund vermeiden.
Zur Prothesenreinigung das Waschbecken mit einem Handtuch auslegen oder mit Wasser befüllen, damit die Prothese beim eventuellen Hineinfallen nicht zerbricht.
Für die Säuberung der Prothese verwenden Sie spezielle Prothesenbürsten, mit denen lassen sich die Prothesensättel besonders gut reinigen.
Reinigen und massieren Sie mit einer weichen Zahnbürste den Kieferdamm, auf dem die Prothese aufliegt.
Nehmen Sie die Prothese nachts heraus, um die Schleimhäute zu entlasten.
Zur Desinfektion legen Sie die Prothese in ein Wasserglas mit antiseptischer Lösung z.B. 0,2-prozentige Chlorhexidinlösung. Achten Sie darauf, dass die Prothese vollständig mit Wasser bedeckt ist, damit der Kunststoff nicht austrocknet. Spülen Sie die Prothese vor dem Einsetzen mit klarem Wasser ab.
Der Einsatz von Reinigungstabletten ist nur eingeschränkt zu empfehlen, da sie nur weiche Beläge anlösen können. Keinesfalls ersetzen Reinigungstabletten die manuelle Säuberung der Prothesen.
Lassen Sie ihre "Dritten" regelmäßig von Ihrem Zahnarzt kontrollieren
Lassen Sie mindestens 2-4x jährlich Ihre Dritten im Zuge einer professionelle Zahnreinigung säubern.
Sollten Sie Angehörige bei der Reinigung von Prothesen unterstützen, tragen Sie bei jeder Reinigung Einmalhandschuhe, um die Übertragung von Bakterien zu vermeiden.
Hier erfahren Sie, was die Prophylaxe für Erwachsene umfasst und wie die Zahnprophylaxe abläuft.
MehrHier erfahren Sie welche Unterschiede bei der Prophylaxe für Kinder und Jugendliche beachtet werden sollten.
Hier erfahren Sie, welche Unterschiede bei der Prophylaxe für Schwangere beachtet werden sollten.